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'Einige abschließende Bemerkungen'
 
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Einige abschließende Bemerkungen

Vergleicht man die Online-Presse in Frankreich und Deutschland, ist das letzte Beispiel offenbar nicht charakteristisch. Dennoch ist es ein ideales Beispiel - selbst innerhalb eines großen Konzerns wie Bertelsmann - um zu zeigen, dass zwei Firmen völlig unterschiedliche Ergebnisse erzielen können, je nachdem wie ihre Einstellung zum Internet ausfällt.

Die anderen Titel der Tages- oder Magazinpresse weisen heute grenzübergreifende Ähnlichkeiten auf. In einer etwas erweiterten Analyse (12) stellt man rasch fest, dass sich die Informations-Websites in ihrem allgemeinen Erscheinungsbild annähern, aber auch in einer großen Zahl oben genannter Details wie Navigationsmöglichkeiten, Leitsystemen, Präsentation in einem einzigen "Frame" usw. 

Wir haben gesehen, dass ein unterschiedlicher Erscheinungsturnus kaum eine Rolle spielt. Die Sites der Magazinpresse bieten "heiße" Nachrichten an, die Tagespresse "Specials". Nichtsdestotrotz existieren verschiedene Gewichtungen: Die Magazinpresse hebt ihre Hauptthemen etwas mehr hervor, während die Tagespresse "heiße" aktuelle Nachrichten und Spezialdossiers bevorzugt. Diese Tendenzen sind in Frankreich und Deutschland sowie in allen Industriestaaten identisch. Derzeit lassen sich also folgende Feststellungen treffen:

  • Auf der Konzeptionsebene der Sites gibt es eine starke Uniformität über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. 
  • Die Titel ähneln sich - unabhängig vom jeweiligen Land - enorm, wenn sie im gleichen Turnus erscheinen. 
  • Die Sites der Magazinpresse nutzen ihre Internet-Präsenz, um ihr Angebot auszudehnen und zu aktualisieren. 
  • Die Sites der Tagespresse erweitern ihr Handlungsfeld durch Analysen, thematische Schwerpunkte und Specials und rücken so näher an die Magazinpresse heran (13). 
  • Am deutlichsten heben sich die Sites der populären Massenpresse ab, wie diejenigen von BILD und LE PARISIEN. LE PARISIEN setzt auf die Strategie eines schönen und harmonischen Layouts, das von der Konzeption her der nationalen französischen Presse, inhaltlich jedoch der populären Presse näher steht. BILD benutzt sowohl sehr ausgereifte technische Mittel als auch Gestaltungsmerkmale, die von ihrer Präsenz im Straßenverkauf bekannt sind. 
  • Die Websites der Fachmagazine wie CAPITAL unterscheiden sich nicht mehr durch ein anderes Layout, sondern eher durch eine Beschränkung der behandelten Themen. Dies ist die logische Konsequenz aus ihrem themenbezogenen Charakter. Die französische Website von CAPITAL muss als Sonderfall angesehen werden. Die Unterschiede sind weniger groß, vergleicht man beispielsweise die Sites von L'EXPRESS und DER SPIEGEL. 
  • Frankreich hat ganz gewiss den Rückstand aufgeholt, den es zu Ende der 1990er Jahre noch hatte. Dort sind dieselben Tendenzen, dieselben Formen von Webeanzeigen, dieselben Strategien zu sehen, um die Internet-Krise zu überwinden. Außerdem besitzt Frankreich einen Vorsprung im Hinblick auf kostenpflichtige Services, was sicherlich auf den früheren Umgang mit Minitel zurückzuführen ist. 

Dennoch bleibt die Sorge, in welcher Weise die bereits erfolgten Investitionen langfristig amortisiert werden sollen. Wie soll man in neue Technologien investieren, wenn kein einziger Geschäftsplan wirklich sichere Einkünfte garantieren kann? Vor allem: Wie wird die deutsche Presse die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg überwinden? Welche Folgen werden die starke Konzentration und der Rückgang der Aktivitäten in dieser Branche haben? Es gibt viele Fragen, auf die wir im Rahmen dieses Artikels keine Antwort geben können. Dagegen sind wir sicher, dass die Online-Presse weiter bestehen wird, auch wenn sie sich derzeit in Schwierigkeiten befindet. Die Cross-Media-Strategie wird den bestehenden Medien ermöglichen, von ihrer Infrastruktur zu profitieren und ihre Produktionskosten zu senken. Indessen fehlt bisher ein wirklich flexibles und den verschiedenen Benutzergewohnheiten angepasstes Empfangsmedium. Die ersten Versuche wie das E-Book waren ein Misserfolg, zumindest in Europa. Das gedruckte Produkt hat dank seiner Flexibilität noch gute Tage vor sich. Bei den Online-Versionen werden sich früher oder später Bezahlstrukturen durchsetzen, und die Qualität der Information wird ein Kriterium sein, ob die Benutzer dafür Geld ausgeben wollen. Man darf gespannt sein, wer überleben wird! 

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Anmerkungen

(12) L'auteur a vérifié cette position en consultant les sites du NEW YORK TIMES, WALL STREET JOURNAL, WASHINGTON POST, EL MUNDO, EL PAÍS, THE TIMES et THE GUARDIAN. THE SUN et le DAILY MIRROR montrent - la cible oblige - des ressemblances avec BILD. USA TODAY, malgré un bon nombre de "pubs" de tailles différentes, montre des similitudes non seulement avec la presse classique, mais aussi avec les quotidiens de boulevard.

(13) Une tendance qui n'est pourtant pas neuve, vu les différents suppléments hebdomadaires ou mensuels de la presse quotidienne ; cf. également l'article de P. Iuliano dans le livre présent.

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