- Unterschiedliche Kulturen und Aspekte des Kulturtransfers
- Kulturelle Strukturen im Vergleich: Baden-Württemberg und Rhône-Alpes
- Medien: Industriepolitik für den Standort Frankreich
- Die überregionale Presse in Frankreich und Deutschland: eine Vergleichsstudie
- Einführung
- Die Internet-Krise und ihre Ursachen
- Der Einbruch der Werbung
- Alternative Formen der Refinanzierung
- Der Bedarf an Inhalten
- Die Presse behilft sich mit einer "Cross-Media-Strategie"
- Aufstieg und Fall eines Zweigs der Printpresse
- Die semiotischen Codes der Online-Presse
- Die Analyse ausgewählter Websites
- Die Websites der Magazinpresse
- Einige abschließende Bemerkungen
- Bibliographie
- ARTE - Fernsehen im interkulturellen Dialog
- Die Rolle des Fernsehens im deutsch-französischen Vergleich
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Die Websites der Tagespresse
LE MONDE und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Die qualitativ hochwertige Redaktionsarbeit beider Tageszeitungen genießt eine tadellose Reputation. Während LE MONDE traditionell eine eher liberale oder linke Orientierung vertritt, ist die FAZ für ihre konservative Ausrichtung bekannt, obwohl diese nur in den Kommentaren zu Politik und Wirtschaft zum Ausdruck kommt.
Beide Zeitungen benutzen in ihren Druckversionen für das Logo Fraktur-Schrifttypen. Diese Logos werden auf ihren Internetsites übernommen. Bei der Schriftart der "elektronischen" Texte jedoch benutzen beide moderne Typen. LE MONDE setzt hinter das Standardlogo den Zusatz ".fr" in eine schöne serifenlose Schrifttype (9). Diese soll Symbol der modernen Orientierung sein.
Bei der FAZ gibt es keine direkte Konfrontation von Traditionalisten und Modernisten, sie hat einen zeitgemäßen Header mit einem Logo, ebenfalls in einer serifenlosen Schriftart, bestehend aus der "modernen" Abkürzung FAZ. Weiter unten findet der Anwender dagegen immer noch den klassischen Kopf der gedruckten Zeitung.
Das Layout von LE MONDE ist sehr effizient, es existiert nur eine vertikale Navigationsleiste, die jedoch sehr dicht angefüllt ist. Ein zweites Navigationssystem - die "Sequenzen" - zeichnet sich bereits ab, sie werden mit Hilfe unterschiedlicher Farben differenziert (Aktuelles, Abonnentenausgabe, Services usw.). Rechts finden sich Themen, die in aller Breite dargestellt werden sowie ein Kasten "Dernière heure" (Neueste Nachrichten), ein Textdokument (im vorliegenden Beispiel eine Rede des französischen Premierministers) und ein detailliert präsentiertes Schwerpunktthema.
Die Segmentierung in drei Teile ist klar. Die Webpage ähnelt indes nicht der gedruckten Version. Sie ist effizient, ohne zu elegant zu wirken. Sie präsentiert die Navigationsmöglichkeiten recht deutlich, obwohl die klassische Kennzeichnung der Hyperlinks praktisch nicht mehr eingesetzt wird. Zudem weist die Volltextsuche in der Anwendung eine außerordentliche Qualität hinsichtlich Schnelligkeit und ergonomischer Präsentation der Resultate auf.
Auf der Website behandelt LE MONDE die Themen noch stärker in der Art und Weise, wie man dies von der gedruckten Version der Zeitung kennt. Es findet sich immer eine Mischung zwischen aktueller Berichterstattung und thematischen Schwerpunkten, die den Hintergrund der aktuellen Entwicklung erklären. Im vorliegenden Beispiel ist die Nachricht zur Position Chiracs gegenüber dem amerikanischen Präsidenten Bush im Hinblick auf den Irak eine aktuelle politische Meldung. Die drei Links darunter führen dieses Thema weiter aus und liefern zusätzliche Erklärungen. Die Agenturmeldungen sind ein weiteres Mittel, mit dem die Tageszeitung ihr Bemühen dokumentiert, ihre Tätigkeit sozusagen mit Nonstop-Information fortzusetzen. Dagegen sind die drei nachfolgenden Themen über Serbien, die französische Sozialistische Partei und Gucci Hintergrund- und Analysethemen, die von den Autoren lange und sorgfältig vorbereitet worden sind. Man könnte sie ebenso in einer informativen Wochenzeitschrift wie L'EXPRESS finden.
Die Leitseite der FAZ nimmt - vom Titel angefangen - eine Vielzahl von Layout-Mitteln der gedruckten Version wieder auf. Dies beginnt bereits mit der Nennung der Herausgeber und setzt sich mit einer Navigationsleiste fort, die mit der Inhaltsübersicht der gedruckten Titelseite übereinstimmt. Die Ähnlichkeit geht so weit, dass sogar die Kommentare an der gleichen Stelle auf der rechten Seite stehen, deren Titel jedoch aus technischen Gründen nicht in Fraktur erscheinen, sondern in Kursive, die ebenfalls eine Meinungsäußerung ankündigen. Die FAZ benutzt zumindest eine Schriftart mit Serifen für Fließtexte, während LE MONDE mit dieser Tradition bricht und eine Type einsetzt, die am Bildschirm gut lesbar ist.
Eine doppelte horizontale Navigationsleiste über dem "klassischen" Titel verweist einerseits auf die anderen Online-Editionen der Tageszeitung (FAZ.NET Aktuell und die englische Version FAZ. Weekly), andererseits auf die "Sonderthemen", die ganz ähnlich wie die "Themenschwerpunkte" von LE MONDE ausgerichtet sind.
LE MONDE bietet für 5 EUR pro Monat eine Abonnentenversion an. Auf diese Weise gelangt man zu detaillierteren Seiten, zu erweiterten Suchmöglichkeiten und Spezialservices (vgl. den Link oben rechts). Die FAZ bereitet das Gleiche vor und kündigt bereits zwei verschiedene Zugänge auf der vertikalen Bildlaufleiste an, wo die Links in Form von Pfeilen oder Schlüsseln aufrufbar sind. Ganz oben auf der Seite befinden sich außerdem Links, die eine Personalisierung der Site ermöglichen, indem persönliche Daten angegeben werden.
Inhaltlich präsentiert die FAZ auf ihrer Titelseite weniger Themen als LE MONDE. Das Hauptthema, der Stellenabbau bei Mobilcom und der Stop der Aktivitäten im Hinblick auf die dritte Handygeneration, wird mit einer Dachzeile (de facto das Ressort), einem Titel, einem großen Foto und einer Bildunterschrift angekündigt. Es handelt sich eher um eine Meldung, manchmal auch um eine "hard news". Zuweilen spricht man von "Teaser" (= Aufmacher) für diese Ensembles aus Schlagzeile, Kurztext und Bild (vgl. Seibold 2002, 37). Die FAZ signalisiert ebenfalls, dass sie Aktuellem durch Kommentare und Analysen mehr Dauer verleiht: Das Thema der Woche (hier die deutsch-amerikanischen Beziehungen) findet sich an der Spitze der Spalte rechts gleich nach den Stelleninseraten. Bereits die Ankündigung der wöchentlichen Schwerpunkte zeigt, dass die Tageszeitung ihren Aktionsradius auf der Website in Richtung Magazinpresse erweitern möchte.
Vergleicht man die beiden Websites, fällt eine strukturelle Ähnlichkeit auf, jedoch besitzt die Site von LE MONDE eine große Unabhängigkeit. Hier stellt das Logo die einzige Verbindung zur Druckversion dar, während die FAZ den Versuch unternimmt, die Titelseite der Zeitung nachzubilden. Allerdings scheint die Präsentation von LE MONDE für eine Bildschirm-Nutzung effizienter und geeigneter. Beim Beispiel der FAZ ist der Originaltitel der Papierversion überflüssig und bestätigt jene, die ein Layout fordern, das besser an den Bildschirm angepasst ist. Eine Übernahme der gedruckten Version kann nur als schlechter Kompromiss gewertet werden.
Auf inhaltlicher Ebene scheint die Website von LE MONDE mehr zu bieten, was auf die dichte Gestaltung des Layouts zurückzuführen ist. Beiden Sites gelingt es zu zeigen, dass sie den Anwender sowohl über "brandaktuelle" Entwicklungen informieren als auch Analysen, Kommentare und Hintergrundinformationen liefern wollen, eine Rolle, die normalerweise die Aktuellen Magazine übernehmen.
Seit März 2003 hat sich das Angebot der FAZ geändert: Das Konzept der doppelten Leitseite gilt immer noch. Aber nun ähnelt die Seite der gedruckten Version noch stärker, da die Bilder weggefallen sind. Dagegen sind die Überschriften der Kommentare nicht mehr in Kursive gesetzt. Die große Veränderung besteht in der Refinanzierung der Site: die FAZ verlangt praktisch für jeden Zugang zu ihrem Archiv ein kostenpflichtiges Abonnement und bietet hierfür eine Jahrespauschale von 49 EUR an (vgl. die kleinen Schlüssel auf der Kopie der Bildschirmseite).
2004 wurde das Layout erneut geändert. Obgleich die hier vorgelegte Analyse grundsätzlich nicht in Frage gestellt worden ist, ändert sich die Site der FAZ völlig. Die nüchterne Zurückhaltung des Layouts der Printversion wird vollkommen aufgegeben. Eine Vielzahl von Bildern überschwemmt nun die Leitseite. Der rasche Zugang zu den Ressorts auf der linken Seite - die als Dublette der horizontalen Navigationsleiste dienten - ist verschwunden. Dagegen wurden im Rahmen der Neugestaltung mehr Zugänge zu den Spezialthemen geschaffen, die den Kommentaren der gedruckten Version ähneln. Sicherlich ist diese Leitseite nun mehr oder weniger effizient. Jedoch geht das Image der Zeitung durch ein Allerwelts-Layout zunehmend verloren.
Die Leitseite von LE PARISIEN hat keinerlei Ähnlichkeit mit der gedruckten Version. Sogar das Logo ist anders und der Zusatz ".com" ist überdimensional groß, um zu signalisieren, wie trendy die Site ist. Die i-Punkte bilden mit dem Dot-Punkt der Adresse eine ansteigende Linie.
Das gesamte Layout soll harmonisch wirken, macht jedoch mit den verschiedenfarbigen Hintergründen und den Abrundungen einen etwas infantilen Eindruck. Die horizontale Navigationsleiste ist in den Header integriert, was der Übersichtlichkeit der Seite eher schadet: Da sie sich zu nahe an dem Werbebanner befindet, wird sie von diesem förmlich erschlagen. Außerdem produzieren die verschiedenen semiotischen Codes (Formen, Farben, Symbole, Text) ein Durcheinander, das letztlich sehr schwerfällig wirkt. Man weiß nicht mehr, was man anklicken soll. Schließlich gesellen sich zwei (!) weitere horizontale Navigationsleisten mit einem anderen Hyperlinksystem hinzu: Ganz oben finden sich drei Zugänge (plan du site/Sitemap, qui sommes-nous/wir über uns, notre éthique/unsere Grundsätze), in Form einer Mischung aus einem Zeigefinger und einem Bären. Über der zentralen Spalte finden sich drei weitere Zugänge: "Le journal en ligne" (die Online-Zeitung), "Archives" (Archiv) und der Appell, LE PARISIEN zu abonnieren(die Druckversion!), "Lassen Sie sich LE PARISIEN nach Hause liefern".
Die vertikale Navigationsleiste besteht ebenfalls aus einem Wirrwarr von Zeichen und Symbolen mit kleinen Icons, deren Bedeutung sich mangels Größe kaum erschließt. Und eine dritte Navigationsart ist auf der Seite gut versteckt: Jede Unterrubrik besitzt ihre eigenen Unter-Unterrubriken. Beispiel: Kino, Theater, Ausstellungen, Museen und Denkmäler, Konzerte & Vorführungen, Bars, Restaurants & Clubs unter "Freizeit und Ausgehen".
Schließlich benutzt LE PARISIEN die drei französischen Nationalfarben als Grundfarben. Obwohl das Blau zu hell ausfällt und daher der Appell an Deutlichkeit verliert, ist die Verwendung der nationalen Zeichen für populäre Medien sehr typisch (wie LE PARISIEN oder der Fernsehsender TF1, dessen Logo diese Farben ebenfalls aufnimmt), ebenso wie für konservative Medien (wie LE FIGARO).
Inhaltlich stellt die Website Aktuelles (im vorliegenden Beispiel: die Intervention französischer Soldaten in der Elfenbeinküste), Sport und Events (mit Freizeitangeboten) in den Vordergrund. Vergebens sucht man nach Vertiefung oder Analyse eines Themas. Die Artikel, die LE PARISIEN unter dem Ressort "Les dossiers" publiziert, sind nur Konglomerate kleiner Berichte. Schließlich stellt man fest, dass die Site nicht besonders sorgfältig gepflegt wird und keineswegs aktuell ist: Auf der Einstiegsseite vom 28. September ist noch von den "Sommerfestivals" die Rede!
Kurz vor der Drucklegung dieses Buches hat sich LE PARISIEN ebenfalls ein neues Äußeres gegeben. Dies erlaubt uns die Bemerkung, dass den Managern von LE PARISIEN sehr wohl klar geworden ist, ihr Angebot müsse modernisiert werden. Leider betrifft diese Erneuerung nur das Layout - die abgerundeten Rahmen sind verschwunden, und die Seite ist nicht mehr überladen. Allerdings gibt es keinen inhaltlichen Zuwachs, und die Seiten sind noch immer nicht überzeugend.
Eine weitere, im Laufe des Jahres 2004 durchgeführte Aktualisierung hat das relativ nüchterne Erscheinungsbild der Seite erneut verstärkt. Die Piktogramme, die es noch in der Version 2003 gab, sind verschwunden. Die Links befinden sich jetzt in einer horizontalen Navigationsleiste. Aber diese Neugestaltung ist gering im Vergleich zu der vorausgegangenen, mit der das Layout tatsächlich den gängigen Standard erreicht hat.
Die Einstiegsseite von BILD nimmt die Gestaltungsmerkmale der gedruckten Version auf: die Farben, die großen Fotos, die Hintergründe und sogar die Anordnung der Themen sowie die Schriftarten ähneln der Druckvariante. Gäbe es nicht das veränderte Logo (kleiner als das Original), könnte man meinen, es handele sich um eine kopierte Seite.
Trotz des ersten Eindrucks, die Seite sei überladen, wird man bei einem zweiten Hinsehen gewahr, dass sie eine bessere Struktur als das Druckexemplar aufweist. Dies vermittelt die klare vertikale Navigationsleiste. Wie jeder weiß, öffnet das Anklicken der Rubriken den Zugang zu den Unterrubriken. Ein Wechsel der Hintergrundfarbe und ein rotes Dreieck signalisieren, dass man sich auf der zweiten Ebene befindet. Die horizontale Navigationsleiste dient der Orientierung: Beim Surfen innerhalb der Website weiß man in jedem Augenblick, wo man sich in Bezug auf die Sitemap befindet (im vorliegenden Beispiel natürlich auf der Startseite). Eine Sitemap und eine Suchmaschine sind daher entbehrlich. Der inhaltliche Teil ist ebenfalls gut strukturiert: in der Mitte aktuelle Themen und rechts in einer Spalte ergänzende oder ausführlicher behandelte Sujets beziehungsweise Serviceleistungen von längerfristiger Relevanz.
Der Mittelteil ist ebenfalls in zwei Teile aufgeteilt, die durch eine zusätzliche horizontale Navigationsleiste mit konstanten Rubriken getrennt werden (Gehalts-Check, Wetter, Singles, Shopping, Horoskop). Diese Leiste entspricht den Serviceleistungen auf der Titelseite der gedruckten Zeitung. Die Oberfläche besteht aus verschiedenen Zonen, die mit bereits existierenden Modulen gefüllt werden können. Die Site benutzt einen Frame, der die Positionierung der verschiedenen Module in zwei, drei oder vier Feldern auf einem, zwei oder drei Querbalken erlaubt.
So erweist sich, dass der erste Eindruck von dieser Seite falsch ist: Sie ist weder chaotisch noch entbehrt sie der Ordnung, sondern sie beruht auf einem Organisationsmodell, das eine rasche und vermutlich halbautomatisierte Produktion ermöglicht.
Die Kritik betrifft vielmehr die Texte: Sucht man die Site nicht regelmäßig auf oder ist man kein eifriger Leser der Tageszeitung, erschließt sich zuweilen nur schwer, um was es geht: "Bye-bye Bayern Ballett!" Diese hübsche Alliteration bezieht sich auf ein Fußballspiel, in dem die Spieler von Bayern München trotz ihres technisch hochentwickelten Stils verloren haben. Die Hauptschlagzeile: "Toppi schrumpft die weißen Riesen", benutzt einen Diminutiv für den Trainer Klaus Toppmöller von Bayer Leverkusen, der gegen die Nummer eins der damaligen ersten Liga gewonnen hatte, und spielt erneut auf die bayerischen Spieler an durch die Verwendung einer in Deutschland aus einer Waschmittelreklame bekannten Metapher. Diese Wortspiele nehmen allerdings ab, sobald es sich um eine eher "klassische" Nachricht handelt. Nehmen wir das Beispiel des tot aufgefunden Mädchens. Das ernste und damals im Gedächtnis der Leser sehr präsente Thema wird durch einen Titel und Untertitel angekündigt. Beide reichen aus, um zu verstehen, dass das Mädchen von der Polizei tot aufgefunden wurde, aber im Text stehen weitere Einzelheiten: die Hoffnung der Eltern, Tatort und Tatzeit, das Alter des Opfers. In diesem Zusammenhang finden sich absolut keine Wortspiele, kein einziger Diminutiv, es handelt sich um die journalistische Darstellungsform der "soft news", lediglich der Ausdruck "schreckliche Gewissheit" vermittelt ein wenig Betroffenheit.
Die Website von BILD ist ein ideales Beispiel für die gelungene Umsetzung des Markenimages einer gedruckten Zeitung in das Internet. Sie nimmt die bedeutsamen Elemente der gedruckten Fassung wieder auf, benutzt viele Bilder, liefert Nachrichten aus Sport, Sex und Crime und verwendet eine bildhafte, einfache Sprache, die aber zugleich gut konstruiert ist. Alle diese Faktoren zeigen, mit welch großem Sachverstand die Site konzipiert und realisiert worden ist. Zugleich ist die Site technisch auf dem neuesten Stand und verdeutlicht, dass ihre Struktur sehr durchdacht worden ist.
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Anmerkungen
(9) Les "empattements" sont un critère majeur de la différenciation des typographies. Il s'agit en effet des petits traits ou crochets en fin du trait d'un caractère. Ces traits, appelés en anglais "serif", créent la famille typographique des caractères avec et sans serifs, une sous-catégorie des typographies "Antiques" (cf. Seibold 1998 : 20s.)