- Unterschiedliche Kulturen und Aspekte des Kulturtransfers
- Kulturelle Strukturen im Vergleich: Baden-Württemberg und Rhône-Alpes
- Medien: Industriepolitik für den Standort Frankreich
- Einführung
- Die Titelseiten der beiden großen "überregionalen" Tageszeitungen: LE FIGARO und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG (FAZ)
- Die Zustellung im Gegensatz zum Straßenverkauf
- Strategien
- Der deutsche Föderalismus im Gegensatz zum französischen Zentralismus
- Die aktuelle gegenläufige Entwicklung
- Verlust von Inserenten, Neugewinn von Lesern?
- Die Leitmedien
- Die Boulevardpresse in Deutschland: Die BILD-Zeitung
- Die Boulevardpresse in Frankreich: AUJOURD'HUI EN FRANCE und FRANCE-SOIR
- Anhang: Sehr viel greller: Die Boulevardpresse in England
- Fazit
- Literatur
- Vom schönen Traum zum Alptraum? Eine innovative Betrachtung der Online-Version von Tageszeitungen und Magazinen
- ARTE - Fernsehen im interkulturellen Dialog
- Die Rolle des Fernsehens im deutsch-französischen Vergleich
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Die Boulevardpresse
Um einen Überblick über die Presselandschaft der betreffenden Länder zu geben, muss natürlich auch die Boulevardpresse in die Analyse einbezogen werden. Zunächst sollen ihre formalen und sprachlichen Charakteristika erläutert werden.
Der günstige Kaufpreis, die geringe Seitenzahl und das kleinere Tabloid-Format (51) bilden Unterschiede zu den qualitativ hochwertigen Zeitungen. In einer solchen Zeitung kann man leichter blättern und lesen, beispielsweise in der U-Bahn oder im Zug auf dem Weg zur Arbeit. Da die Zeitungen der Boulevardpresse normalerweise am Kiosk, in Einkaufszentren oder mit Hilfe von Automaten auf der Straße verkauft werden und nicht über Abonnements (52), ist die marktschreierische Titelseite der wichtigste Teil, um Leser anzuziehen. Dort stehen riesige Schlagzeilen, man sieht eine Menge Illustrationen und Farben, sehr komprimierte Texte, in denen die Informationen in Gestalt von Stars und Opfern (von Verbrechen, Skandalen usw.) personifiziert werden. Die Themenauswahl konzentriert sich auf Sensationen und Skandale, Verschiedenes und Sex. Die Lesernähe ist sehr wichtig, sie zeigt sich zum Beispiel in den Rubriken Horoskop, Ratschläge oder Hinweise. Die Leser sollen eher emotional berührt und interessiert, als informiert werden. Die populären Massenblätter veröffentlichen zwar Artikel über Politik und Wirtschaft, aber nur in sehr kurzer Form. (53) Die eingesetzte Populärsprache ist Spiegel der Themenwahl: Sie ist leicht verständlich und verwendet Ausdrücke aus der Umgangssprache und sogar aus dem Argot, der Stil ist der gesprochenen Sprache sehr nahe (54).
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Anmerkungen
(51) En France, même quelques quotidiens plus sérieux (LIBERATION, L'HUMANITE, LA CROIX, LES ECHOS, LA TRIBUNE) ont adopté le petit format tabloïd plus pratique à manier. Depuis cette transformation massive, le format tabloïd ne constitue plus un indice de "presse populaire" (contrairement à l'Angleterre).
(52) Voir aussi les paragraphes 1.1-1.3.
(53) Cf. Albert 1996,14, Grosse/ Seibold 1996, 100-105 et Albert/ Koch 2000, 100.
(54) Ces tendances linguistiques seront montrées en détail et à l'aide d'exemples dans les chapitres respectifs sur des journaux populaires allemands et français en analysant leurs unes (paragraphes 4.1, 4.2).