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Fazit

Wir halten fest, dass das Vertriebssystem bestimmte Folgen nach sich zieht: Der Straßenverkauf ist Hauptursache für grelle Titelseiten (zweite Ursache ist die tägliche Konkurrenz zwischen der nationalen in Paris ansässigen Tagespresse) und für hohe Preise in Frankreich, während das Abonnementsystem den deutschen "überregionalen" Zeitungen gesunde Verhältnisse sichert (82) und ihnen erlaubt, eher nüchterne Titelseiten zu präsentieren. Die englische Presse, bei der Straßenverkauf und Zustellung miteinander kombiniert sind, rangiert zwischen den beiden Varianten. Weiterhin haben wir festgestellt, dass die Presse durch das politische System beeinflusst wird, und zwar nicht nur auf der Ebene der staatlichen Subventionen, sondern auch im Hinblick auf die Gewohnheiten ihrer Leserschaft. Der Wunsch nach Pressevielfalt bringt verschiedene Tageszeitungen hervor. So nehmen sowohl in Frankreich als auch in Deutschland populäre Blätter einen wichtigen Platz ein, wobei ihre Position in Deutschland, vor allem wegen BILD, deutlich stärker ist.

Die künftigen Entwicklungen werden also spannend verlaufen. Es wird sich zeigen, ob es der französischen Presse gelingt, ihre aktuelle Krise zu überwinden und ob die deutschen Zeitungen in der Lage sein werden, ihren Wunsch, eine echte bundesweite Presse zu konstituieren, eine in Berlin oder anderswo verlegte deutschlandweite Presse, in die Tat umzusetzen. Im heutigen Europa, in dem Frankreich und Deutschland wichtige Zugpferde der Einigung und der Weiterentwicklung sind, sollte es möglich sein, einige Ideen der Nachbarländer zu übernehmen, um die Informationsorgane zu verbessern.

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Anmerkungen

(82) Un bien-être qui est pourtant ébranlé en période de grave crise économique et publicitaire. Voir Grosse/ Seibold: Introduction, dans: Ernst Ulrich Grosse et Ernst Seibold (directeurs, 2003): Presse française, presse allemande - Études comparatives. Paris (L'Harmattan), p. 7-14.

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