- Kulturelle und territoriale Vielfalt bis zum Zeitalter der Revolution
- Von den verachteten "Fröschefressern" zu den "besten Deutschen": Zur Geschichte der Hugenotten in Deutschland
- Migrationen und kultureller Austausch seit 1815
- Wirtschaftliche Migration, politisches Exil und soziale Kritik: Deutsche in Paris im 19. Jahrhundert
- Minderheiten, Immigranten und Integration in Frankreich
- Einführung in das Thema
- Demographische Umbrüche in Deutschland seit 1960
- Die (Spät-)Aussiedler
- Asylbewerber, Flüchtlinge und Ausländer ohne Aufenthaltsstatus
- "Deutschland ist (k)ein Einwanderungsland"?
- Problemfelder der Integration: Schule und Ausbildung
- Problemfelder der Integration: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
- Soziale Integration: Ziele, Wege, Probleme
- Die Auseinandersetzung um eine gesetzliche Regelung der Zuwanderung
- Laizität und Religionen im heutigen Frankreich
- Gesellschaftsvergleiche
- Das Jahr 1968 und die Folgen
- Begegnungen im Alltag
'"Ich nix deutsch!" - Die Anwerbung von Gastarbeitern'
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"Ich nix deutsch!" - Die Anwerbung von Gastarbeitern
Anwerbung von Gastarbeitern
Quelle: www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0036/bg_ws05.htm
Ende der 50er Jahre zeichnete sich infolge der Hochkonjunktur der Wirtschaft - auch "Wirtschaftswunder" genannt - ein Mangel an Arbeitskräften ab. Auf Drängen der Arbeitgeber schloss die Bundesregierung Verträge mit südeuropäischen Staaten, um so die massenhafte Anwerbung von "Gastarbeitern" aus dem Mittelmeerraum zu ermöglichen. Zunächst kamen vor allem Italiener, bald aber auch Spanier, Griechen, Türken und Jugoslawen. Waren es 1955 erst 80.000, so steigerte sich die Zahl zehn Jahre später bereits auf über eine Million [1] .
Die italienischen Gastarbeiter arbeiteten u.a. in der Automobilindustrie. In Wolfsburg [2] lebten zeitweise über 5000 Italiener, womit "Castellupo" zum größten italienischen Dorf nördlich der Alpen wurde. Häufig gab es in der Nähe der deutschen Unternehmen jedoch nur provisorische Unterkünfte, es waren oft Holzbaracken [3] mit einer Umzäunung und bewachten Eingängen. So entstanden regelrechte Ghettos, und die eingesessene Bevölkerung machte nur selten Anstrengungen, Kontakte zu den neuen Mitbürgern und Arbeitskollegen aufzubauen. Von Heimweh getrieben, hielten sich die Männer vielfach auf den Bahnhöfen auf, denn sie bildeten die eigentliche Verbindung zur Heimat.
Ausländer im Wartesaal - Ersatzheimat
Quelle: www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0036/bg_ws05.htm
Als sich infolge der Ölkrise eine Stagnation der bundesdeutschen Wirtschaft abzeichnete, beschloss die Bundesregierung am 23. November 1973 einen Anwerbestopp [4] . Bis zu diesem Zeitpunkt waren 14 Mio. Südeuropäer, vor allem Männer, als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Von ihnen kehrten etwa drei Mio. nicht mehr in ihre Heimat zurück. Häufig holten sie auch ihre Familien nach Deutschland, und die Kinder und Enkel dieser Gastarbeiter sind vielfach inzwischen in ihrer neuen Heimat weitestgehend integriert.
Aufenthaltsdauer der Ausländer in Deutschland
Quelle: www.isoplan.de/mi/grafiken/grafiken.htm
Auch in der DDR wurden ab den 70er Jahren ausländische Arbeitskräfte beschäftigt. Sie wurden als Vertragsarbeiter [5] bezeichnet, da die Regierung mit einzelnen kommunistischen Staaten entsprechende Vereinbarungen getroffen hatte. Die Arbeiter kamen zumeist aus Angola, Mozambique und Vietnam. Die Zahl der Ausländer lag 1989 bei weniger als 200.000, ihr Anteil an der DDR-Bevölkerung betrug damit nur 1,2 %. Zu keinem Zeitpunkt gab es von Seiten der Regierung Bemühungen, die ausländischen Arbeitskräfte in die Bevölkerung der DDR zu integrieren. Auch hier waren sie Bürger zweiter Klasse (Leseprobe [6] ).
Links:
- [1]Arbeitsvertrag mit Gastarbeiter
- [2]http://www.dhm.de/ausstellungen/aufbau_west_ost/katlg21.htm
- [3]http://www.wissen.swr.de/sf/begleit/bg0036/bg_ws05e.htm
- [4]http://doku.iab.de/chronik/31/1988_02_01_31_zeit.pdf
- [5]http://www.dhm.de/ausstellungen/zuwanderungsland-deutschland/migrationen/rooms/0602.htm
- [6]http://www.der-ueberblick.de/_SIQ-Go5FSuOiecIusx/200101.118/index.html