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'Asylbewerber, Flüchtlinge und Ausländer ohne Aufenthaltsstatus'
 
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Asylbewerber, Flüchtlinge und Ausländer ohne Aufenthaltsstatus

Der Spiegel: Asyl , Nr. 15, April 1992






Quelle: www.dhm.de/lemo/objekte/pict/WegeInDieGegenwart_zeitschriftSpiegelAsyl/

Bis in die 70er Jahre machten Asylbewerber [1] weniger als ein Prozent aller Zuwanderer aus. Erst ab 1988 erhöhte sich ihre Zahl erheblich und erreichte 1992 mit über 400.000 Personen ein unerwartetes Ausmaß [2] .

Entwicklung der Asylantragszahlen 1973-2003






Quelle: www.isoplan.de/aid/2003-2/statistik.htm

Diese für viele Eingesessene als bedrohlich empfundene Zuwanderung veranlasste den Bundestag 1992 zu einer Einschränkung des Asylrechts, das allerdings weiterhin ein Grundrecht darstellt. Nun wurden alle Antragsteller abgewiesen, die aus einem als sicher geltenden Herkunftsland oder Drittland eingereist waren. Seit dieser Zeit sank die Zahl der Antragsverfahren, während sich gleichzeitig die Zahl der Abschiebungen erhöhte. So ist es z.B. möglich, Asylbewerber [3] bereits bei der Einreise auf dem Flughafen bis zu 19 Tagen festzuhalten und das Asylverfahren dort durchzuführen.

Herkunft der Asylbewerber in Deutschland 2002






Quelle: www.bafl.de/template/asylstatistik/torten_index.htm

Die Gesetzeslage [4] für Ausländer und Asylbewerber [5] ist komplex. Grundsätzlich gibt es für die Asylbewerber nur eine Aufenthaltsgestattung zur Durchführung ihres Asylverfahrens [6] , sie müssen in Gemeinschaftsunterkünften leben und dürfen den Bezirk der zuständigen Ausländerbehörde nicht verlassen. Außerdem ist ihnen eine Erwerbstätigkeit verboten und sie erhalten keine Leistungen zur sozialen Integration. Abgelehnte Asylbewerber werden in manchen Fällen kurzfristig, manchmal auch über Jahre hinweg in Deutschland geduldet. Vielfach erfolgen aber auch Abschiebungen ins Herkunftsland. Die Zahl der Personen, die sich einer Abschiebung entziehen wollen und deshalb untertauchen, wird auf 500.000 bis eine Million geschätzt. Nur die Personen, deren Asylantrag genehmigt wird, erhalten eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis und das Recht auf Integrations- und Sozialleistungen. Migrationsforscher vermuten, dass sich bis zu 1,2 Mio. Menschen illegal in Deutschland aufhalten.

Es ist nicht zu übersehen, dass etliche Asylbewerber nicht wegen erlittener Verfolgungen nach Deutschland gekommen sind, sondern um der wirtschaftlichen Not in ihrem Heimatland zu entfliehen. Vor allem an solchen Formen des Asylmissbrauchs entzündet sich die Kritik mancher eingesessener Deutscher [7] .

Die Ausländerfeindlichkeit ist in Teilen der Bevölkerung und bei einzelnen Gruppen mehr und mehr zu einem Problem geworden. Dies zeigt sich durch Gewalttaten, die an Ausländern verübt werden. Gleichzeitig nimmt aber auch die Zahl derjenigen zu, die sich eindeutig gegen Ausländerfeindlichkeit wenden.



Quelle: www.goethe.de/in/d/frames/schulen/lkpc/Auslfeindlk_G.htm

Neben den Asylbewerbern und Asylberechtigten [8] gibt es noch andere Gruppen [9] von Flüchtlingen [10] , deren Zahl sich am Ende des Jahres 2000 auf etwa 1,1 Mio. belief [11] .