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'Der Wiener Kongress und die Heilige Allianz'
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Der Wiener Kongress und die Heilige Allianz
Während der Französischen Revolution gab es in Deutschland außer der Diskussion um den ewigen Frieden (Dietze, Anita/Dietze, Walter (Hg.): Ewiger Friede? Dokumente einer deutschen Diskussion um 1800, München: Beck, 1989) auch weitere Überlegungen [2] zu einer europäischen Einheit, aber es gab keine Herrscher, die sich, welche Europapläne auch immer, zu eigen gemacht hätten. Der Wiener Kongress [3] (1814/15) und die auf Anregung des russischen Zaren Alexander gebildete "Heilige Allianz [4] " (am Anfang nur zwischen Österreich, Preußen, Russland) sollten nach dem Sieg über Napoleon und Frankreich Europa neu und stabil ordnen.
Der Weg in Richtung eines Europas von Nationalstaaten war nicht rückgängig zu machen, auch wenn das Zarenreich, der Deutsche Bund und das Österreichische Kaiserreich (mit Teilen Mitglied des Deutschen Bundes) die Idee übernationaler Verbünde bzw. Reiche verkörpern sollten. Während Metternich [5] sozusagen die praktische politische Neuordnung Europas besorgte, sollte mit der Heiligen Allianz [6] eine zeitgemäße Version der alten Idee von einer christlichen Republik Europa zu einer Identität verhelfen, von der man sich auch eine politische Einigung unter Wahrung der Souveränität der Staaten erhoffte. Der deutsch-dänische Publizist Schmidt-Phiseldek [7] versuchte in mehreren Schriften, die Heilige Allianz theoretisch zu untermauern und sie zu einem europäischen Einigungsplan weiter zu entwickeln.
Die Wiederbelebung des Christentums als Grundlage einer europäischen Einheit hatte der Dichter Novalis [8] schon 1799 angedacht. Dies passte zur Grundidee der späteren Heiligen Allianz, aber es gelang nicht, auf der Grundlage des Christentums ein einiges Europa herbei zu zaubern.