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'Alamannen und Franken: Bezwinger der Römer'
 
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Alamannen und Franken: Bezwinger der Römer

Ab Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. rückten im Zuge der beginnenden Völkerwanderung germanischen Stämme gegen die Römer vor. Als Völkerwanderung [1] wird jene Verlagerung überwiegend germanischer und teilweise slawischer Stämme bezeichnet, die den Zeitraum zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert umspannt und die den Niedergang des (West-) Römischen Reiches bewirkte.
Am Anfang standen die Alamannen [2] , die den Limes überwinden und die Römer zunächst hinter die Rheinlinie zurückdrängen konnten.

Abbildung 4:

 

 

 

Internet-Quelle [3]

Abbildung 5/6:

Quelle: F. A. Brockhaus AG

Wer diese Alamannen [4] waren, ist bis heute nicht in allen Details geklärt. Als eigener Stamm werden sie z. B. bei Tacitus ( Germania ) nicht genannt. Möglicherweise handelt es sich um die Sammelbezeichnung (alle Mannen) für einen Zusammenschluss germanischer Stämme aus dem mittleren Elbegebiet. Eine andere Theorie besagt, dass es sich um den germanischen Stamm der Sueben handelt, die "mit allen Mannen" gegen die Römer angestürmt seien und die letztlich den Limes erfolgreich überwinden konnten. Mit einiger Sicherheit gehörten sie zur Gruppe der westgermanischen Stämme, deren Ursprungsgebiet im Bereich der mittleren Ostseeküste lag. Nunmehr konnten sie sich im Oberrheingebiet festsetzen und überprägten die römische Kulturlandschaft durch ihre eigene Siedlungstätigkeit, die sich von der römischen deutlich unterschied.

Abbildung 7:

 

Internet-Quelle [5]

 

Abbildung 8:

Rekonstruktion eines früh-alamannischen Gehöfts

 

Der Grenzcharakter des Oberrheinlaufs wird in dieser Phase erstmals deutlich greifbar, was sich u.a. in den Festungsanlagen dokumentiert. Während die Römer ihre Kastelle überwiegend im Flachland auf der linken Rheinseite ausbauten, bevorzugten die Germanen auf der rechtsrheinischen Seite die Höhenlagen, was auch in anderen Teilen ihrer Stammesgebiete für die Lage der Fluchtburgen bzw. Höhensiedlungen (oppida) charakteristisch war.
Eine zweite wichtige Gruppe unter den westgermanischen Stämmen waren die Franken [6] , eine Sammelbezeichnung für mehrere kleinere Stammeseinheiten aus dem unteren Rheingebiet, die sich zu einer Art Föderation zusammengeschlossen hatten. Sie drängten ebenfalls südwärts und konnten 486 in der Schlacht bei Soissons die Römer unter Syagrius [7] entscheidend schlagen. Zehn Jahre gelang Chlodwig in der Schlacht von Zülpich [8] (bataille de Tolbiac) auch die Unterwerfung der Alamannen [9] , was die Eingliederung des Oberrheingebiets in das Merowingerreich zur Folge hatte.
Auch wenn sich in der weiteren Entwicklung unter den Franken und namentlich unter den Karolingern das politische Schwergewicht mehr in das niederrheinische Gebiet verlagerte (man denke an die Bedeutung Aachens unter Karl dem Großen), so hatte das Oberrheingebiet aufgrund seiner wichtigen strategischen Lage innerhalb des fränkischen Staatsgefüges stets allergrößte Bedeutung.

Abbildung 9:

 

 

 

 

 

 

 

 

Internet-Quelle [10]

Abbildung 10:

 

 

 

 

 

 

Quelle: F. A. Brockhaus AG

Fazit dieser frühen Entwicklung ist, dass das Oberrheingebiet während der Römer- und dann während der alemannisch-fränkischen Zeit trotz aller politischen Veränderungen zu einem relativ homogenen Kulturraum mit vergleichbaren Merkmalen beidseits des Rheins gestaltet worden war. Der Höhepunkt des Karolingerreiches bedeutete auch für das Oberrheingebiet eine Phase hoher wirtschaftlicher und kultureller Blüte.

Abbildung 11: