- Politische Struktur, Zentralismus, Dezentralisierung
- Die Saarfrage in historischer Perspektive
- Grenzraum Saar-Lor-Lux - eine Modellregion für Europa?
- Wirtschaftsbeziehungen im saarländisch-lothringischen Grenzraum
- Vorbemerkung
- Alamannen und Franken: Bezwinger der Römer
- Die "Fränkischen Teilungen" und ihre Folgen
- Ständige Grenzverlagerungen seit dem Absolutismus
- Der deutsch-französische Streit um Elsass-Lothringen
- Regionalsprachen in Frankreich
- Die elsässische Sprache als Identitätsmerkmal
- Das Deutschlandbild in Frankreich
- Das Frankreichbild in Deutschland
- Deutsch-französische Beziehungen und Kontakte
- Hypotheken für die europäische Einigung?
- Grenzüberschreitende Kooperation im Oberrheingebiet
- Unternehmens- und Kapitalverflechtung
- Arbeitsbeziehungen und Grenzgängertum
- Kulturelle Kooperation: einige Beispiele
- Fazit: Neue regionale Identitäten in einem neuen Europa?
- Quellen
- Deutsche Zuzügler im südlichen Elsass - Probleme der Europäisierung des Immobilenmarktes
- Kapitalverflechtungen im europäischen Integrationsprozess, dargestellt am Beispiel der elsässischen Oberrheinregion
- Energie und Umwelt in Frankreich und Deutschland
- Regionale Beispiele
- Paris & Berlin - Hauptstadtporträts
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Grenzland seit römischer Zeit
Seit den frühesten Anfängen [1] war das Oberrheingebiet zwischen Schwarzwald und Vogesen ein Grenzland. Im Sinne eines politischen Grenzraumes wird dies zuerst fassbar unter den Römern, die im Zuge der gallischen Eroberung unter Julius Cäsar im Jahre 58 v. Chr. auch diesen Raum eroberten und ihn zu einem Teil der Provinz "Germania Superior" [2] machten.
In den folgenden Jahrhunderten stand das Oberrheingebiet unter römischem Einfluss und erfuhr dadurch ein kulturlandschaftliches Gepräge, das den Grenzcharakter des Rheins zunächst verwischte. Jedoch wurden die Römer am weiteren Vordringen nach Norden durch die Germanen gehindert, die ihnen im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald [3] eine empfindliche (und entscheidende) Niederlage zufügen konnten. Zum Schutz gegen die Germanen bauten die Römer ab 83 n. Chr. den sog. Rätischen Limes [4] (oder auch Limes Germanicus), eine Verteidigungslinie, die auch hinsichtlich der kulturlandschaftlichen Entwicklung von nachhaltiger Bedeutung werden sollte.
An wenigen Beispielen lassen sich die kulturgeographischen Konsequenzen dieser Eroberung aufzeigen. Innerhalb des sogen. Dekumatlandes (Decumates Agri) entstanden unter den Römern Städte (Beispiele sind etwa Köln, Mainz, Trier, Regensburg u.a.), ländliche Siedlungen (die sogen. villae, vici), Verkehrswege (etwa die via montana, die heutige Bergstraße) etc., die in ihren Anlageformen den Vorbildern in anderen Teilen des Römischen Weltreiches ähnelten. Eine wesentliche Grundlage hierfür war die Vermessung des Landes in einem unverkennbaren schachbrettartigen Grundmuster, dem Zenturiatssystem. Auch die agrarische Nutzung erfuhr Veränderungen, man denke an die Einführung des Weinbaus.