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'Der Kern des Wertewandels: Ausbreitung individualistischer Selbstentfaltungswerte'
 
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Der Kern des Wertewandels: Ausbreitung individualistischer Selbstentfaltungswerte

Der Abbau von Pflicht- und Akzeptanzwerten (im Sinne einer unhinterfragten Hinnahme von Institutionen und Herrschaftsansprüchen) und eine Zunahme von individualistischen Selbstverwirklichungswerten scheint in beiden Ländern als eine Art "Megatrend" den Kern des Wertewandels auszumachen. Damit unterscheiden sie sich kaum von anderen postindustriellen Gesellschaften.

Abbildung 8:

"Selbstverwirklichung hat heute als flaches Modewort einen eher egoistischen Touch. Meist wird darunter das hemmungslose Ausleben einer fragwürdigen persönlichen "Freiheit" in vielerlei Spaßzonen verstanden. Das Wort selbst bedeutet aber wohl zuallererst, dass ein Mensch "sich selbst" - also sein ursprüngliches "SEIN" - verwirklicht."

 

 

 

 

Internet-Quelle

Diese Autonomie- und Selbstverwirklichungsansprüche haben beiderseits des Rheins ihre Ursache in gesellschaftlichen Individualisierungstendenzen und in einem längerfristigen Prozess kultureller Rationalisierung. Ersterer ist verbunden mit einer Ausdifferenzierung sozialer Lagen und einer Vervielfältigung von Lebensstilen. Und letzterer hat unsere Weltbilder radikal entzaubert und zu einer völlig diesseitigen Suche nach Lebenssinn geführt, etwa im Rahmen der Familie, in sozialem und politischem Engagement oder auch in der Berufsarbeit. Entsprechend steigen auch die Ansprüche, mit denen sich gesellschaftliche Institutionen konfrontiert sehen - in der Arbeitswelt ebenso wie in der Familie, in der Politik genauso wie in gesellschaftlichen Vereinigungen.

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