- Geteiltes und geeintes Europa: historische Blicke auf die europäische Politik in der Frühen Neuzeit
- Grundlagen der europäischen Regionalstatistik
- Regionale Disparitäten in Europa
- Bevölkerung
- Wirtschaftskraft
- Arbeitslosigkeit
- Regionale Entwicklungspotenziale
- Sekundärer Sektor
- Tertiärer Sektor
- Theoretische Erklärungsansätze
- Raumordnung in Europa
- Regionalpolitik der EU
- Regionen als Akteure innerhalb der Europäischen Union
- Lehren aus dem Beitritt der neuen Bundesländer
- Das Potenzial der Beitrittskandidaten
- Zukunftsperspektiven
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Die Mitteleuropaidee und die Mitteleuropapläne im Deutschen Reich
- Von Grenzen und Abgrenzungen
- Europäische Dimensionen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit
- Internationale Verflechtungen: Frankreich und Deutschland im internationalen System
- Osterweiterung der Europäischen Union
Sie sind hier: Deuframat > ... > Europa der Regionen aus geographischer Sicht > Primärer Sektor
Primärer Sektor
Die durch den primären Sektor (d.h. im Wesentlichen durch die Landwirtschaft) geprägten Regionen Europas befinden sich erwartungsgemäß an der Peripherie der Union. Die höchsten Anteile des primären Sektors werden in Griechenland, Portugal, Spanien und Süditalien erreicht, wobei die Agglomerationsräume wie Lissabon, Madrid, Barcelona und Athen naturgemäß eine Ausnahme bilden. Des Weiteren sind Irland, Finnland und große Teile Frankreichs durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Fischerei geprägt. Weitere Gebiete mit überdurchschnittlicher Bedeutung des primären Sektors finden sich im Südosten und Norden der Bundesrepublik, sowie in den Niederlanden und in Dänemark.
Trotz einer weiterhin wachsenden Agrarproduktion in der EU, ist ihr Anteil am gesamten BIP insgesamt rückläufig. Die Bevölkerung des ländlichen Raumes hat unter einer Stagnation bzw. einem Rückgang der landwirtschaftlichen Einkommen zu leiden. Etwa 5% der Erwerbstätigen der Gemeinschaft sind im primären Sektor beschäftigt. Nach Schätzungen derEU-Kommission [1] wird sich ihr Anteil bis 2010 um etwa die Hälfte verringern. Bereits heute gehen 37% der Landwirte der EU einer anderen Tätigkeit im Zu- oder Nebenerwerb nach. Dieser Anteil wird zukünftig weiter steigen, da die Bedeutung außerlandwirtschaftlicher Sektoren wie Fremdenverkehr oder Industrie auch im ländlichen Raum zunimmt.
Die "gemeinsame Agrarpolitik" (GAP [2] ) der EU zählt zu den Politikfeldern, die sich besonders stark auf die Regionen auswirken. Sie ist die am weitesten entwickelte Gemeinschaftspolitik und verfügt über verhältnismäßig große Finanzmittel. Die Diskussionen um den Umbau der Subventionspolitik zeigen jedoch, dass sich in Zukunft die Schwergewichte eher in andere Sektoren verlagern werden.