- Unterschiedliche Kulturen und Aspekte des Kulturtransfers
- Kulturelle Strukturen im Vergleich: Baden-Württemberg und Rhône-Alpes
- Einleitung
- Rechtsrahmen und Regulierung
- Konzentration der Akteure und Marktaufteilung
- Literaturauswahl
- Die überregionale Presse in Frankreich und Deutschland: eine Vergleichsstudie
- Vom schönen Traum zum Alptraum? Eine innovative Betrachtung der Online-Version von Tageszeitungen und Magazinen
- ARTE - Fernsehen im interkulturellen Dialog
- Die Rolle des Fernsehens im deutsch-französischen Vergleich
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Ausblick
Frankreichs Medienlandschaft beginnt sich erneut zu verändern. Die bisher beschränkten Übertragungskapazitäten werden in naher Zukunft erheblich wachsen, was einen Anstieg und eine Differenzierung des Angebots an Inhalten und Dienstleistungen nach sich ziehen dürfte. Eine solche Entwicklung war in der Geschichte der Medien mehrfach zu beobachten, zuletzt in Frankreich mit der Erschließung des UKW-Netzes oder in Deutschland mit dem Start der Astra-Satelliten. Und wie zu Beginn der Rundfunkgeschichte Anfang des 20. Jahrhunderts sind auch heute Industriekonzerne mit von der Partie. Sie verfügen über das technische und inhaltliche Know-how sowie über die notwendige Finanzkraft. Diese Entwicklung wird in Frankreich aus standortpolitischen Gründen ausdrücklich begrüßt.
Abbildung 17/18:
Im Zuge einer immer größer werdenden gesellschaftspolitischen Bedeutung der Massenmedien in der modernen Informations- und Kommunikationsgesellschaft hat sich das Medienrecht in den letzten Jahren zu einem weitgehend eigenständigen Rechtsgebiet entwickelt, dem sich inzwischen zahlreiche Institute und Kanzleien widmen. Ein Beispiel ist das Institut für Europäisches Medienrecht EMR in Saarbrücken.
Der rechtliche Rahmen wird sich dieser Entwicklung anpassen müssen - auch unter dem Druck des europäischen Integrationsprozesses. Das Kapital ist schon längst europaweit mobil und die Technologie weitgehend vereinheitlicht, die Inhalte werden auf den jeweiligen Publikumsgeschmack zugeschnitten (man denke an Marken wie "Elle", RTL oder Energy); allein die Gesetzgebung mit ihren Zulassungsbedingungen oder -beschränkungen bleibt noch national, gerät aber zunehmend in Konflikt mit den Regeln eines zusammenwachsenden Europas. Kulturelle Vielfalt und Meinungspluralismus können sich nur auf der Grundlage eines tragfähigen Medienmarktes entwickeln, so lautet der Tenor in Frankreich. Dass die Medienordnung widersprüchlich ist, gehört auch zum Strukturwandel.