- Die Sicht des jeweils Anderen: das Eigene und das Fremde
- Einleitung
- Der Weg in den Krieg
- Der Krieg
- Der Krieg gegen das französische Kaiserreich
- Der Sturz des französischen Kaiserreichs
- Der Krieg gegen die französische Republik
- Der Weg aus dem Krieg
- Wahrnehmungen und Deutungen
- Der Erste Weltkrieg
- Der Erste Weltkrieg im kollektiven Gedächtnis der Deutschen und der Franzosen
- Der Friedensvertrag von Versailles. Eine Bilanz
- Frankreich und Deutschland im Zweitem Weltkrieg
- Französische Zwangsarbeiter in Deutschland 1940-45
- 1945 - 1963: Deutsche und Franzosen - Von der "Erbfeindschaft" zur Partnerschaft
- Deutsch-französische Beziehungen 1945-2000
- Vierzig Jahre Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR
- Vive la République! Marianne als deutsch-demokratischer Mythos im Satiremagazin Eulenspiegel
'Dokument 13'
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Ein deutsches Gedicht zum Sieg über Napoleon III.
"Sein Volk
Laßt den Gefangenen seiner Schande,
Verlöscht soll jetzt sein Name sein!
Jetzt rechten wir mit seinem Lande,
Mit seinem Volke noch allein!
Was kümmert uns der greise Tiger?
Sein Kaisertum, es sank ins Grab -
Verlacht, vergesst ihn - und als Sieger
Mit seinem Volke rechnet ab!
Sein Volk - das ist die Räuberrotte!
Ihr gilt es nicht zum erstenmal,
Die uns schon oft mit frechem Spotte
Um unser Heiligstes bestahl;
Ob Bourbon, Orleans, Bonaparte
Ihr Führer hieß beim Raubzug,
Ob sie ein Freiheitsschwindel narrte -
Sie blieb sich gleich - das ist genug!
Das ist genug, um uns zu mahnen.
Nicht mehr auf halben Weg zu ruhn,
Um was wir schelten unsere Ahnen,
Das nicht aufs neue heut zu tun!
Weg falsche Großmuth, weichlich Rühren -
Den Räubern werde ihr Gericht!
Sie sollen unsern Arm verspüren,
Bis all' ihr Übermut zerbricht."
(Zit. nach: Die Kriegspoesie der Jahre 1870-1871 geordnet zu einer poetischen Geschichte. Bd. 3, Mannheim 1873, S. 192-193)