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Schulen im Netz

Die Bertelsmann Stiftung [1] und die Initiative Schulen ans Netz [2] des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie [3] sind zwei Beispiele für bildungspolitische Akteure, die versuchen, zwischen alten Hierarchien und neuen Anforderungen einer sich abzeichnenden Informationsgesellschaft zu moderieren, um den Lernort Schule grundsätzlich anders zu gestalten. Die im Jahre 1996 begründete Initiative des Bundesministeriums soll eine Initialzündung sein, um durch den Einsatz vernetzter Computer im schulischen Unterricht moderne handlungsorientierte Konzepte zu entwickeln, die Schülern mehr Raum für projektorientierte Eigenaktivität geben und dadurch den Aufbau von Schlüsselqualifikationen, wie beispielsweise Medienbildung, fördern sollen. Diese Ziele bewegen sich auf der Linie, die die Bildungskommission in Nordrhein-Westfalen bereits 1995 formuliert hat: "Der Einfluß der Medien auf die Bildung von Kindern und Jugendlichen soll zum Anlaß genommen werden, die inhaltlichen Zielsetzungen schulischen Lernens gründlich zu überprüfen und die Chancen einer Entlastung der Schule von überflüssiger Informationsvermittlung zu nutzen. Lehrplanrevisionen, welche die Lernmöglichkeiten von elektronischen Medien nicht entschieden einbeziehen, sind kaum geeignet, das Lernen in der Schule neu und wirksam weiterzuentwickeln helfen" (Bildungskommission 1995, S. 138; vgl. allgemein Schnoor 1998).

"Schulen ans Netz" – eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technik mit dem Ziel, alle Schulen Deutschlands an das Internet anzuschließen



(Quelle: evakraeling.de/page_san/san_a.html, 03.01.2006)

 

 

 

Im Zuge der Initiative der Bundesregierung "Schulen ans Netz" sind in der Zeit von 1996 bis Herbst 2001 in Deutschland alle Schulen an das Internet angeschlossen worden. Die Internet-Anschlussquote der europäischen Schulen nähert sich dank zahlreicher Initiativen der Europäischen Union (vgl. Kommission 1995; 1996; 2000; 2001; 2002) ebenfalls dem Wert 100%.

Homepage von Schulweb - dem Bildungs- und Informationsportal für deutschsprachige Schulen weltweit






(Quelle: http://www.schulweb.de/de/deutschland/index.html?region=de [4] )

 

 

 

 

Der Deutsche Bildungsserver [5] , das offene Deutsche Schulnetz [6] , das Schulweb [7] , die Bildungsserver der einzelnen Bundesländer sowie zahlreiche andere Online-Angebote engagierter Pädagogen und Pädagoginnen unterstützen die Schulen in Deutschland bei ihren Aktivitäten. Ich will die Initiative Schulen ans Netz hier nicht im Einzelnen würdigen (vgl. dazu zusammenfassend Treumann u. a. 1998; Groner/Dubi 2001; Weinrich/Schulz-Zander 2000; Schulz-Zander 2001). Sie folgt der Perspektive, die auf europäischer Ebene beispielsweise im "Aktionsplan E-Learning [8] " (vgl. Kommission 2001) zusammengefasst worden ist: Sämtliche Schulen sollen bis Ende 2001 mit einem Zugang zum Internet und mit Multimedia-Ressourcen ausgestattet und bis Ende 2002 an die Forschungsnetze angeschlossen werden. Es wird angestrebt, dass bis Ende 2003 die Anpassung der Unterrichtsprogramme an die neuen Lernmethoden und an den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien erfolgen soll. Unter der Voraussetzung einer entsprechenden Aus- und Weiterbildung der Lehrer soll allen Schülern die Möglichkeit gegeben werden, sich eine digitale Kultur in einem virtuellen europäischen Bildungsraum anzueignen. Neben lehrplanübergreifenden Konzepten bedürfe es auch der weiteren Ausarbeitung einer innovativen Pädagogik, die die neuen technischen Möglichkeiten mit einer veränderten Auffassung von Unterricht, Lernen und Bildung kombiniere. Neben dem Aufbau einer grundlegenden Computer- und Internetliteracy in der Schule gehe es schulübergreifend auch darum, europäische Internetportale weiter zu fördern, die hochwertige Internetressourcen bündeln, sowie internationale virtuelle Treffpunkte einzurichten, wie z. B. das europäische Schulnetz [9] . Pilotprojekte zur virtuellen Schule und zum virtuellen Campus sollen gefördert werden.