- Die Sicht des jeweils Anderen: das Eigene und das Fremde
- Der deutsch-französische Krieg 1870/71
- Der Erste Weltkrieg
- Der Erste Weltkrieg im kollektiven Gedächtnis der Deutschen und der Franzosen
- Der Friedensvertrag von Versailles. Eine Bilanz
- Frankreich und Deutschland im Zweitem Weltkrieg
- Französische Zwangsarbeiter in Deutschland 1940-45
- Deutschland und Frankreich 1944/45
- Die Besatzungszeit
- Die Montanunion
- Der Deutsch-Französische Freundschaftsvertrag
- Personen
- Quellen
- Deutsch-französische Beziehungen 1945-2000
- Vierzig Jahre Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR
- Vive la République! Marianne als deutsch-demokratischer Mythos im Satiremagazin Eulenspiegel
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Tischrede Konrad Adenauers in der Präfektur von Reims am 8. Juli 1962
"Wenn unsere beiden Völker, das französische und das deutsche Volk, nicht zusammenarbeiten, [...] wird es keinen Frieden geben, weder für Frankreich und Deutschland, noch für Europa, noch für die Welt. [...] Aber ach, welche Berge von Schutt, welche Opfer, welches Leid hatten die vergangenen Jahre zwischen uns aufgehäuft. [...] Auf diesem Gelände haben wir den Baum des Friedens und der Freundschaft zwischen dem französischen und dem deutschen Volk errichtet. [...] Diese enge Freundschaft, diese enge Verbundenheit des französischen und des deutschen Volkes, die sich gegen niemanden richtet, die den Frieden will und nur den Frieden, ist, wie Sie, Herr Staatspräsident, vor kurzem sagten, ein Wunder des Himmels. Es ist in Wahrheit eine Schenkung des Himmels. Das, was der Himmel unseren Völkern geschenkt hat, wollen wir ehrfürchtig und dankbar pflegen und erhalten. [...] Vor allem aber muß es die Jugend, die junge Generation beider Völker tun, und wir wollen ihr dabei helfen. Sie soll vorbereitet sein, dieses Werk, das wir begonnen haben, weiterzuführen. Wir waren heute morgen auf einer Parade französischer und deutscher Truppen. Wir wollen, wie Sie, Herr Staatspräsident mit Recht in Ihrer Ansprache hervorgehoben haben, insbesondere zwischen unseren beiden Armeen, die so oft gegeneinander gekämpft haben, ein gutes und enges Verhältnis herstellen. Wir haben dann dem feierlichen Gottesdienst in einer der schönsten und ehrwürdigsten Kathedralen Frankreichs beigewohnt. [...] An dem Werk der Versöhnung und der Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland haben wir lange Jahre gearbeitet. Sie, Herr Staatspräsident, haben in der Ihnen eigenen Weisheit und Kraft das Werk vollendet. Das ganze Deutschland dankt Ihnen dafür."
Konrad Adenauer, Reden 1917-1967, Stuttgart 1975, S. 442 f.