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'Deutsch-französische Unternehmenszusammenarbeit 2000'
 
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Deutsch-französische Unternehmenszusammenarbeit 2000

Die Entwicklungen des globalisierten Marktes erhöhen mit der Internationalisierung den Wachstums- und Fusionsdruck, wobei die Zusammenarbeit deutscher und französischer Unternehmen konsequent markt-, branchen- und anlegerspezifischen Gesetzen folgt und sich stets in unternehmenspolitische Strategien einreiht. So folgt das "Ob" und "Wie" deutsch-französischer Unternehmenskooperation ausschließlich den Regeln der heutigen globalisierten Wirtschaftswelt und den Zwängen der jeweiligen Sektoren. Grundsätzlich gilt, dass die Bildung so genannter "nationaler Spitzenreiter" schneller zu Wertsteigerungen führt und Integrationen vereinfacht. Deshalb hält man in der Regel zunächst nach nationalen Partnern Ausschau.

Deutsche und französische Unternehmen sind zur Durchsetzung ihrer Strategien in gleicher Weise vom Verhalten der institutionellen Anleger abhängig. Gewinner und Verlierer sind nicht mehr eindeutig und definitiv zu identifizieren: Der Deutschen Telekom ist die Übernahme von Telecom Italia nicht gelungen, und der Zusammenschluss der deutschen mit der britischen Börse war ein Misserfolg [1] .

Abbildung 4:

„Die Deutschen und die Schweizer machen sich im Elsass breit“. Kritische Karikatur zu Überprägung der elsässischen Wirtschaft durch ausländische Unternehmen.


Quelle: M. Garcin: Comment enseigner l'Alsace, Revue APHG N° 347, 1995, S. 307

Dennoch war es auch der Druck der Regierungen, der in einzelnen Sektoren - wie beispielsweise in der Rüstungsindustrie - deutsch-französisches Zusammengehen erleichtert hat. Politische Unterfütterung wird auch in Zukunft notwendig sein, um die deutsch-französische industrielle Achse zu stärken und europäischen Fusionen und Kooperationen die Priorität gegenüber transatlantischer Zusammenarbeit zu geben. Ferner ist es Aufgabe der deutschen und französischen Politik, die notwendigen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Hinblick auf Steuerharmonisierung, wirtschaftspolitische Kooperation, europäisches Unternehmensstatut, Wettbewerbsrecht und Übernahmekodex vorzugeben. Die wirkliche Bewährungsprobe für den neuen deutsch-französischen Kapitalismus wird sich jedoch mit einer ersten feindlichen Übernahme [2] stellen, die in der Zukunft auch im deutsch-französischen Kontext nicht ausbleiben dürfte.

Deutsch-französische Fusionen, Beteiligungen und Kooperationen  

Sektor Dt. Unternehmen Franz.Unternehmen Name Typ Umsatz Mia € 
Nuklear Siemens Framatome  Fusion 3,1
Pharma Hoechst Rhône-Poulenc Aventis Fusion 18,4
Luft-Raumfahrt DASA AerospatialeMatra EADS Fusion 19,8
Energie EnBW EDF  Beteiligung 4
Eisenbahn Deutsche Bahn SNCF  Kooperation 
Telekom Mannesmann Vivendi (Vodafone) Vodafone Übernahme 
Multimedia Deutsche Telekom Lagardère Club-Internet Übernahme 
Börse Deutsche Börse   Kooperation -

 Quelle: AS Frankreich der DGAP