- Europa der Regionen
- Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik (1945-1955)
- Vorüberlegung
- Deutschland, Frankreich und die Globalisierung
- Asymmetrie der Direktinvestitionen
- Herausforderung Informationstechnologie
- EADS: Europäische Rüstungsindustrie mit deutsch-französischem Kern
- Aventis: der deutsch-französische Pharmagigant
- Siemens und Framatome: Kernfusion vor dem "nuklearen Winter"
- Energie und Strom: Fehlende Gegenseitigkeit als Zankapfel der Zukunft
- Neuer Anlauf für den deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitszug
- Telekommunikation und Medien: Getrennte Wege?
- "Elefantenhochzeiten" französischer und deutscher Großunternehmen: das Beispiel Aventis
- Internationale Verflechtungen: Frankreich und Deutschland im internationalen System
- Osterweiterung der Europäischen Union
'Deutsch-französische Unternehmenszusammenarbeit 2000'
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Deutsch-französische Unternehmenszusammenarbeit 2000
Die Entwicklungen des globalisierten Marktes erhöhen mit der Internationalisierung den Wachstums- und Fusionsdruck, wobei die Zusammenarbeit deutscher und französischer Unternehmen konsequent markt-, branchen- und anlegerspezifischen Gesetzen folgt und sich stets in unternehmenspolitische Strategien einreiht. So folgt das "Ob" und "Wie" deutsch-französischer Unternehmenskooperation ausschließlich den Regeln der heutigen globalisierten Wirtschaftswelt und den Zwängen der jeweiligen Sektoren. Grundsätzlich gilt, dass die Bildung so genannter "nationaler Spitzenreiter" schneller zu Wertsteigerungen führt und Integrationen vereinfacht. Deshalb hält man in der Regel zunächst nach nationalen Partnern Ausschau.
Deutsche und französische Unternehmen sind zur Durchsetzung ihrer Strategien in gleicher Weise vom Verhalten der institutionellen Anleger abhängig. Gewinner und Verlierer sind nicht mehr eindeutig und definitiv zu identifizieren: Der Deutschen Telekom ist die Übernahme von Telecom Italia nicht gelungen, und der Zusammenschluss der deutschen mit der britischen Börse war ein Misserfolg [1] .
Dennoch war es auch der Druck der Regierungen, der in einzelnen Sektoren - wie beispielsweise in der Rüstungsindustrie - deutsch-französisches Zusammengehen erleichtert hat. Politische Unterfütterung wird auch in Zukunft notwendig sein, um die deutsch-französische industrielle Achse zu stärken und europäischen Fusionen und Kooperationen die Priorität gegenüber transatlantischer Zusammenarbeit zu geben. Ferner ist es Aufgabe der deutschen und französischen Politik, die notwendigen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Hinblick auf Steuerharmonisierung, wirtschaftspolitische Kooperation, europäisches Unternehmensstatut, Wettbewerbsrecht und Übernahmekodex vorzugeben. Die wirkliche Bewährungsprobe für den neuen deutsch-französischen Kapitalismus wird sich jedoch mit einer ersten feindlichen Übernahme [2] stellen, die in der Zukunft auch im deutsch-französischen Kontext nicht ausbleiben dürfte.
Deutsch-französische Fusionen, Beteiligungen und Kooperationen
Sektor | Dt. Unternehmen | Franz.Unternehmen | Name | Typ | Umsatz Mia € |
Nuklear | Siemens | Framatome | Fusion | 3,1 | |
Pharma | Hoechst | Rhône-Poulenc | Aventis | Fusion | 18,4 |
Luft-Raumfahrt | DASA | AerospatialeMatra | EADS | Fusion | 19,8 |
Energie | EnBW | EDF | Beteiligung | 4 | |
Eisenbahn | Deutsche Bahn | SNCF | Kooperation | - | |
Telekom | Mannesmann | Vivendi (Vodafone) | Vodafone | Übernahme | - |
Multimedia | Deutsche Telekom | Lagardère | Club-Internet | Übernahme | - |
Börse | Deutsche Börse | Kooperation | - |
Quelle: AS Frankreich der DGAP