- Sacré Charlemagne - Ansichten über Karl den Großen für den bilingualen Unterricht
- Die Bevölkerung Frankreichs
- Die Sozialstruktur
- Die langfristige Konjunkturentwicklung und ihr Einfluss auf die französische Wirtschaft
- Von der Renaissance-Monarchie zur absoluten Monarchie
- Ergänzende Bibliographie
- Revolutionärer Umbruch
'Absolute Monarchie in Frankreich: ein Modell?'
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Absolute Monarchie in Frankreich: ein Modell?
In seiner im Jahre 1991 erschienenen Monographie "Kriege und Krisen. Deutschland 1600 - 1715" hat Volker Press im Zusammenhang mit seinen Ausführungen über den "Aufstieg des Absolutismus" darauf hingewiesen, dass das "klassische Beispiel (...) Frankreich (...) in vieler Hinsicht das Modell für die Entwicklung zum Absolutismus in Deutschland abgeben sollte. [17 [1] ] Dies trifft jedoch nicht nur für Deutschland, sondern zumindest auch für manche anderen Staaten Europas zu. Gleichwohl muss man sich auch hier vor allzu vorschnellen monokausalen Schlussfolgerungen hüten. Sowohl für die Entstehung des frühmodernen Staates als auch für die Entfaltung der absoluten Monarchie gilt uneingeschränkt, dass das, "was sich (...) im Zusammenspiel von fürstlichen Expansionsinteressen, der politischen Praxis einer sich bildenden gesellschaftlichen Elite und der das Land mitkonstituierenden politischen Stände (vor allem des Adels) als ‚Staat' herauskristallisierte, von den besonderen sozialen, politischen und ökonomischen Gegebenheiten der einzelnen Länder abhing." [18 [2] ]
Le Château de Versailles en 1668.
Dès 1623, Louis XIII, le père de Louis XIV, construit à Versailles "un rendez-vous de chasse, un petit château de gentilhomme" en brique, pierre et ardoise. Louis XIII s'y plaît tant qu'il le fait vite reconstruire par son "ingénieur et architecte" Philibert Le Roy. Ce premier château de Versailles correspond aux bâtiments qui entourent la cour de Marbre. De 1661 à 1668 le jeune Louis XIV, le Roi-Soleil le fait embellir par son architecte Louis Le Vau. Mais ce "petit château de cartes ", selon l'expression de Saint-Simon, demeure trop étroit : des agrandissements s'imposent.
Quelle (08.08.2003): versailles.ornis.net
Für das 17. und 18. Jahrhundert lässt sich jedoch eine Reihe von Stimmen belegen, die auf das vielseitige Vorbild Frankreichs für Europa hinweisen. So publizierte noch im Jahre 1776 der damalige Botschafter des Königreiches Neapel in Paris die Schrift "Paris, das Modell der fremden Nationen oder das französische Europa" (Paris, le modèle des nations étrangères ou l'Europe française), in der er feststellte, dass man in Europa eine dominierende Nation anerkenne, die nachzuahmen man sich bemühe. Einst sei dies bei Rom der Fall gewesen und gegenwärtig komme Frankreich diese Stellung zu.
Solche und ähnliche Äußerungen lassen sich auch für das 16. und 17. Jahrhundert, insbesondere für den französischen Bereich anführen. So hatten bereits im 16. Jahrhundert bekannte französische Publizisten, Juristen und Staatsrechtslehrer mit Nachdruck auf die Überlegenheit der französischen Monarchie gegenüber anderen europäischen Staaten hingewiesen. Dies war z. B. für Jean Bodin eine tiefe Überzeugung, bei der er keinen Widerspruch akzeptierte. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts verwies man dann in der französischen Publizistik in zunehmendem Maße auf die monarchie absolue, deren in Frankreich erreichte Ausformung als exemplarisch und vorbildlich für Europa dargestellt wurde. Die jeweilige Stufe, die die europäischen Staaten in der Ausformung der absoluten Monarchie erreicht hatten, wurde im französischen politischen Denken der Zeit zum wichtigsten Kriterium für die rangmäßige Einordnung der Staaten.
In Anbetracht der in Frankreich zu jenem Zeitpunkt sehr weit fortgeschrittenen Formierung der absoluten Monarchie lag es auf der Hand, dass diesem Staat die führende Rolle eingeräumt und die Funktion eines Vorbilds für Europa attestiert wurde. Auf dieser Linie der Argumentation bewegte sich Jean Louis Guez de Balzac, wenn er in seiner Bewertung der Außenpolitik Ludwigs XIII. und Richelieus, die er "Befreier Europas" (libérateurs de l'Europe) nannte, feststellte: "Wir müssen gewiss sehr froh darüber sein, dass heute ganz Europa einen Franzosen (gemeint ist Richelieu) braucht" (Nous devons, certes, estre bien joieux de ce qu'un François est aujourd'hui nécessaire à toute l'Europe).
Nach Überwindung der inneren Krise während der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelang es Frankreich auf Grund seiner politische, militärischen und ökonomischen Potenz und seiner vergleichsweise stark ausgeprägten sozialen Stabilität, während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine dominierende Stellung in Europa zu erlangen. Auch wenn die französische Monarchie dann in den 1680er Jahren ihre beherrschende Rolle einbüßte, so blieb sie dennoch ein Faktor von großem politischem Gewicht im europäischen Mächtesystem.