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'Prologue: « La télévision du citoyen »'
 
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Prologue: « La télévision du citoyen »

Erinnern wir uns: Von „Blindenfernsehen“ über „Bastard der Politik“, „letztes Kind des Kalten Krieges“ bis zu „la langue de Goebbels“ reichten die Schlagzeilen, mit denen ARTE im Frühsommer 1992 in vielen Zeitungen diesseits und jenseits des Rheins begrüßt wurde. 10 Jahre später ist der Sender aus der audiovisuellen Landschaft unseres Kontinents nicht mehr wegzudenken und zeigt täglich, dass es möglich ist, auch im Fernsehen die Grenzen nationaler Sicht- und Sehweisen zu überwinden.

Artikel 2 des Gründungsvertrages von ARTE G.E.I.E. legt den Auftrag der Vereinigung fest: 
"Gegenstand der Vereinigung ist es, Fernsehsendungen zu konzipieren, zu gestalten und durch Satellit oder in sonstiger Weise auszustrahlen oder ausstrahlen zu lassen, die in einem umfassenden Sinne kulturellen und internationalen Charakter haben und geeignet sind, das Verständnis und die Annäherung der Völker in Europa zu fördern."

Internet-Quelle [1]

Denn ARTE steht im Kontext der deutsch-französischen Zusammenarbeit wie im europäischen Einigungsprozess einzigartig da: als gemeinsames Fernsehprogramm, das nicht allein auf beide Länder beschränkt ist, sondern laut Gründungsvertrag [2] „das Verständnis und die Annäherung der Völker in Europa fördern“ soll. Die öffentliche Finanzierung aus der Rundfunkgebühr erlaubt es ARTE, ohne Blick auf „shareholder-value“ die kreativen Kräfte in Europa an ein Medium zu binden, dessen Inhalte immer mehr zur reinen Unterhaltungsware zu pervertieren drohen. So soll und will der Sender zur Belebung des interkulturellen Dialogs in Europa beitragen und die audio-visuelle Phantasie und Ausdruckskraft fördern. ARTE steht damit für ein Verständnis von Fernsehen, das die Zuschauer nicht als Konsumenten betrachtet, sondern als „citoyens“ ernst nimmt.