- Der Rhein als Konfliktthema zwischen deutschen und französischen Historikern - Für eine Geschichte der Grenzmentalitäten in der Zwischenkriegszeit
- Didaktische Relevanz
- Fragestellung
- Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln
- Im Kampf gegen den Antagonismus
- Vom Einfluß der Stereotypen
- Krieg und Pazifismus im Frankreich der 1930er Jahre - Beispiel Canard enchaîné
- Das Bild des Anderen in der satirischen Propaganda
- Bibliographische Hinweise
- Spielball der Rivalen: Elsass und Lothringen zwischen Frankreich und Deutschland
- Der Elsässer Jean-Jacques Waltz alias Hansi und seine anti-deutschen Texte und Bilder als Medien im Geschichtsunterricht
- Lieux de mémoire: Politischer Totenkult in Frankreich und Deutschland
- Krieg und Aussöhnung
'Krieg und Propaganda im Simplicissimus nach 1933'
Sie sind hier: Deuframat > ... > Krieg und Propaganda im Simplicissimus nach 1933
Krieg und Propaganda im Simplicissimus nach 1933
Die deutsche satirische Wochenzeitung Der Simplicissimus läßt sich gleichschalten und kann so noch bis 1944 ihr Erscheinen fortsetzen. Ab 1933 nimmt Der Simplicissimus eine ziemlich aggressive Haltung gegenüber Frankreich ein; z. B. macht er Frankreich in dieser Zeit mit Vorliebe zum Thema anklagender Zeichnungen (ob die Bezeichnung "Karikatur" hier noch gerechtfertigt ist, mag dahingestellt bleiben). Nach 1939 suggeriert Der Simplicissimus gerne ein Frankreichbild, das von idyllischen Landschaften geprägt ist, aber keinerlei Dynamik mehr aufweist. Laut Simplicissimus hat Frankreich schon vor der Niederlage im Juni 1940 durch den Krieg seine letzte Kraft verloren (Quelle 15 [1] ).
Die Benutzung des Frankreichbildes für die augenblicklichen Bedürfnisse der Propaganda fällt hier sofort auf:
- gerade zu dem Zeitpunkt, wo Deutschland selbst internationale Absprachen mißachtet, wird Frankreich einer kriegstreiberischen und deutschlandfeindlichen Politik beschuldigt (Quelle 16)
- als der Krieg bereits deutlich das tägliche Leben der deutschen Bevölkerung beeinträchtigt, malt der Simplicissimus in Großformat aus, wie sehr die Franzosen unter dem Krieg leiden (Quelle 17).
Obwohl gleichgeschaltet, erweist sich die deutsche Satirezeitschrift unterschwellig, d.h. wenn man ihre Propagandabotschaften auf implizite Aussagen hin untersucht, als feiner Indikator der Stimmungsschwankungen ihrer Autoren und Leser.