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Fazit

Da die Verhältnisse so sind, werden die alten EU-Partner diese Länder als Osteuropa ansehen. Weiter im Osten beginnt nach unserer Karte das Meer. Um einer gewissen Unzufriedenheit der neuen Osteuropäer vorzubeugen, sollte man sich daran erinnern, wie das stets in dieser ganzen Region nostalgisch erwähnte Reich hieß: das gute alte Österreich, das keinerlei Komplexe hatte, das Reich des Ostens zu sein. Daher dürfen unsere neuen Europäer auch keinerlei Komplexe aufgrund von Bezeichnungen haben und behaupten, die Mitte von etwas zu sein, was nicht existiert, denn das Europa vom Atlantik bis zum Ural existiert einfach nicht. Es ist ein althergebrachter Zeitvertreib der Geographen, keine politische oder wirtschaftliche Realität. Und die neuen Osteuropäer sowie die neuen Nicht-Osteuropäer müssen sich bewusst werden, welchen Platz sie zurzeit auf diesem neuen Kontinent, der vor unseren Augen entsteht, einnehmen. Einst war Konstantinopel das Zentrum der europäischen Kultur. Heute hat dies keine Bedeutung mehr. Sicher, der Beitritt neuer Mitglieder in die EU ist notwendig, er wird von "Kerneuropa" gebilligt. Europa braucht neue Märkte und Arbeitskräfte. Das alte Europa altert in katastrophaler Weise, die Sicherheitsfrage ist auch nicht zu vernachlässigen. "Kerneuropa" wird von allen Seiten förmlich eingebunden und geschützt - leider stellen diese Pufferzonen für den modernen Terrorismus kein ernsthaftes Hindernis mehr dar.

Abbildung 7:

Die Länder des Neuen Osteuropa schützen "Kerneuropa" vor neoimperialistischen Projekten Russlands und vor explosiven Improvisationen auf dem Balkan. Zugleich isolieren sie "Kerneuropa" von der globalen Konfrontationslinie mit der islamischen Welt (siehe Text).

 

Internet-Quelle [1]

In diesem Sinne spielen die Länder des Neuen Osteuropa eine unschätzbare Rolle. Sie bilden ein Band dauerhaften Schutzes und nachhaltiger Entwicklung, das von Brüssel kontrolliert wird. Sie stärken die Konkurrenten der EU nicht mehr mit ihren Ressourcen. Sie schützen "Kerneuropa" vor neoimperialistischen Projekten Russlands und vor explosiven Improvisationen auf dem Balkan. Zugleich isolieren sie "Kerneuropa" von der globalen Konfrontationslinie mit der islamischen Welt, wobei die negativen Seiten dieser Konfrontation an die Amerikaner, Israelis und Russen delegiert werden.

Die EU baut und verstärkt seit einigen Jahren die neuen europäischen Grenzen und entwickelt sich zur "Festung Europa". De facto setzt sie den alten Vertrag zwischen Ribbentrop und Molotow um. Die neue Ostgrenze der EU spiegelt sehr treu die Absichten dieser ehemaligen, sehr vorausschauenden Geopolitiker wider. Natürlich spricht man viel von der "Durchlässigkeit" und dem "zivilisierten Charakter" der neuen/alten Grenzen - um die "neuen Nachbarn" wie die "neuen Mitglieder" zu beruhigen. Es wird viel über die EDV-Probleme, die elektronische Kontrolle der Grenze gesprochen, und daher wird die zivilisatorische Aufgabe an der polnisch-ukrainischen Grenze in Anbetracht der Korruption an deutsche (europäische) Zöllner übertragen. Man erklärt, dass "der Raum der Freiheit" und "der Freizügigkeit" erweitert würde.

Abbildung 8:

Die geheimen Protokolle des Ribbentrop-Molotow Paktes vom 23. August und 28. September 1939 legten die Aufteilung Polens und der baltischen Staaten zwischen Hitler und Stalin fest. Vozniak ist der Auffassung, dass die neue Ostgrenze der EU die Absichten dieser alten Geopolitiker sehr getreu widerspiegelt. 

 

Internet-Quelle [2]

Eine Frage bleibt allerdings offen – wer profitiert von alledem? Auf keinen Fall wohl die Ukrainer. Die Ukraine (was schlimmer ist, 48 Mio. Ukrainer) ist umringt von Visa-Mauern, als sei es ein verseuchtes Territorium. Es stimmt, die Grenze nach Russland wurde nicht geschlossen, als ob man das Land ganz allmählich in den Rahmen des russischen Empires einbinden wollte. In diesem Sinne scheint die Ukraine derzeit weit davon entfernt, ein „neuer Nachbar Europas“ zu sein, auch wenn ihr dieses näher gekommen ist. Vielmehr gleicht sie einer Ratte, die in die Falle gegangen ist, einer nicht-europäischen Ratte wohlverstanden. Das bedeutet nicht, dass wir anlässlich der offiziellen Banquets nicht weiterhin hören werden, dass die Erweiterung der EU für uns eine große Chance bedeutet, dass sie uns Europa näher bringt, dass sie unsere Grenzen menschlicher und zivilisierter werden lässt, dass sie..., dass sie... etc. etc.