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Einführung

Das Thema dieser Konferenz in Zürich im Herzen Europas lautet: "Wo liegt Mitteleuropa?" Es geht um die Suche nach Mitteleuropa und um seine eigene Identifikation. Wenn man heute noch nach ihm sucht, hat es vermutlich jemand verloren. Es liegt auf der Hand, dass das Thema überaus aktuell ist am Vorabend der größten Erweiterung der Europäischen Union - und ich würde Europa mit der EU gleich setzen, der zehn neue Länder beitreten, die kleine, stolze und unabhängige Schweizerische Eidgenossenschaft möge mir verzeihen. Es ist aktuell für die "alten" Mitglieder der EU, die der Erweiterung zugestimmt haben und sich in einer völlig neuen Lage befinden, da man unmöglich alle Komplikationen, die mit dieser Erweiterung einhergehen, voraussehen kann. Sie stehen nun Partnern gegenüber, die sie nicht ausreichend kennen. Die Verhandlungen zur Europäischen Verfassung oder die Politik gegenüber dem Irakkrieg haben gezeigt, dass die Länder der EU verschiedene Vorstellungen von ihrer Zukunft vertreten.

Abbildung 1:

Die EU nach der Erweiterung durch zehn osteuropäische Mitgliedsstaaten im Mai 2004

 

 

 

 

 

Internet-Quelle [1]  (EU-Osterweiterung)

Die konzeptuelle Veränderung der geopolitischen Konstellation in unserem Teil der Welt ist ebenso wichtig für die künftigen Mitglieder der Union, die auf jenem Band liegen, das Deutschland, Österreich und Italien von der neuen EU-Grenze trennt, die de facto nichts anderes ist als die ehemalige Grenze der Sowjetunion. Die baltischen Staaten bilden jene Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Meiner Meinung nach hat es mehr als Symbolkraft, dass keine Vertreter der Ukraine im "europäischen Orchester" spielen werden. Und wirklich, was hätten die Ukrainer bei der Feier der EU-Erweiterung zu suchen, welche Beziehung haben sie zu den Problemen Mitteleuropas? Im europäischen Prozess ist die Ukraine "stillschweigend übergangen worden". Es stimmt, während ihrer 13jährigen Unabhängigkeit hat sie bewiesen, dass sie nichts Besseres verdient. Man spricht nicht über sie, Brüssel trifft ihr gegenüber keine einzige wichtige Entscheidung. Sie wird nicht als Mitglied der EU in Betracht gezogen, auch nicht als assoziierter Staat. Die EU interessiert sich nicht für sie als Partner, sonst würde sie anders behandelt.