- Europa der Regionen
- Europäische Dimensionen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit
- Die deutsch-französische Verständigung: Grundlage Europas
- Frankreich, Deutschland und die USA
- Paris und die deutsche Einheit
- Frankreich in der Europäischen Union
- Frankreichs Rang in der Weltpolitik: zwischen Anspruch und Wirklichkeit
- Ende einer Sonderrolle? Entwicklungen und Umbrüche nach 1945
- Europapolitik als Deutschlandpolitik
- Ein Europa, zwei Visionen? Vom produktiven Umgang mit Unterschieden
- Literatur
- Deutschland im europäischen und internationalen System
- Osterweiterung der Europäischen Union
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Vorbemerkung
Auch wenn Frankreich keine Weltmacht mehr ist, so hat es doch die Ambition einer Mittelmacht mit weltweiten Interessen. Die Existenz zahlreicher zu Frankreich gehörender Überseeterritorien [1] , die engen Beziehungen zu den Ländern des Maghreb [2] , die Einflusszonen im frankophonen Afrika und die Politik kultureller Ausstrahlung sind die Kernelemente dieser weltweiten Präsenz.
Nach 1944 und bis zu den Umbrüchen in Europa 1989 hatte Frankreich sich eine Sonderrolle im internationalen System gesichert, die sich vor allem auf den Status als alliierte Sieger- und Schutzmacht in Deutschland [4] , den ständigen Sitz im UN-Weltsicherheitsrat und die Existenz der französischen Atomstreitmacht gründete und durch die Politik "nationaler Unabhängigkeit" de Gaulles offensiv vertreten wurde. Mit dem Ende der Ost-West-Spaltung und der deutschen Einheit sind diese Voraussetzungen zum Teil entfallen. Frankreich steht vor der Aufgabe, seine außenpolitische Rolle neu zu bestimmen.
Europapolitik war für Frankreich stets auch Deutschlandpolitik. Die Anfänge der europäischen Einigungspolitik waren wesentlich von der Motivation getragen, die deutsch-französischen Beziehungen auf eine neue Grundlage zu stellen und Sicherheit durch die gemeinsame Einbindung in europäische Zusammenschlüsse zu erreichen. Heute ist die gemeinsame Kooperation in der Europäischen Union das Hauptmerkmal und eigentliche Bewährungsfeld der deutsch-französischen Beziehungen [5] .
Die enge, erfolgreiche Kooperation in der EU schließt deutsch-französische Unterschiede, ja Divergenzen nicht aus. Die besondere Leistung der deutsch-französischen Zusammenarbeit [6] beruht geradezu in der wiederholt bewiesenen Fähigkeit, unterschiedliche bzw. gegensätzliche Ausgangspositionen beider Länder durch gemeinsamen politischen Willen und Beharrlichkeit zusammenzuführen und damit Lösungswege zu eröffnen, die auch für die übrigen EU-Partner gangbar waren. Diese Fähigkeit ist angesichts neuer europäischer Herausforderungen heute mehr denn je gefragt und muss sich täglich neu beweisen.
Abbildung 2:
Zigarettenetui mit eingravierter Abbildung der französischen Besatzungszone
(Haus der Geschichte, Bonn EB-Nr.: 1997/01/0675)
Internet-Quelle [7]
Links:
- [1]http://plaque.free.fr/f_dom2.html
- [2]http://de.wikipedia.org/wiki/Maghreb
- [3]http://www.tu-dresden.de/sulcifra/studium/einf_fr.html
- [4]http://www.dhm.de/lemo/html/Nachkriegsjahre/DieAlliierteBesatzung/franzoesischeBesatzungszoneBody.html
- [5]http://www.dhm.de/lemo/html/DasGeteilteDeutschland/DieZuspitzungDesKaltenKrieges/TeilungDeutschlands/deutschFranzoesischeBeziehungen.html
- [6]http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/laenderinfos/laender/laender_ausgabe_html?type_id=14&land_id=46
- [7]http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/Nachkriegsjahre_zigarettenetuiFranzoesischeBesatzungszone/index.html