- Politische Struktur, Zentralismus, Dezentralisierung
- Grenzüberschreitende Probleme und Kooperation
- Eine Region mit großen geographischen Gegensätzen
- Intensive Außenbeziehungen
- Eine französische Spitzenregion: "une France au dixième"
- Internationale Verkehrsdrehscheibe Rhône-Alpes
- Wichtigster Energiewirtschaftsstandort Frankreichs
- Diversifizierte Industrie
- Niedergang der traditionellen Branchen
- Expansion der Technologieparks
- Bedeutende Fremdenverkehrsregion
- Agrarische Spezialisierung: Sonderkulturen, Milchviehwirtschaft und Geflügel
- Zusammenfassung
- Literatur
- Baden-Württemberg und Rhône-Alpes: politische und gesellschaftliche Strukturen
- Regionen, Staaten und die Europäische Gemeinschaft im Angesicht der industriellen Krise: eine vergleichende Betrachtung des Stahlsektors in Frankreich und Deutschland
- Le bassin de la Ruhr et le Nord-Pas-de-Calais - eine Unterrichtssequenz
- Paris & Berlin - Hauptstadtporträts
'Zweitgrößter Standort hochwertiger Dienstleistungen in Frankreich'
Sie sind hier: Deuframat > ... > Zweitgrößter Standort hochwertiger Dienstleistungen in Frankreich
Zweitgrößter Standort hochwertiger Dienstleistungen in Frankreich
Eine überdurchschnittliche Bedeutung besitzt in Rhône-Alpes auch der Dienstleistungssektor (69,3 % der Erwerbstätigen i.J. 2001). Die Tertiärisierung verläuft insbesonders im Raum Lyon und Grenoble sehr dynamisch.
Das Bankwesen baut auf jahrhundertealten Wurzeln auf: Schon 1466 zog eine Filiale der Medici-Bank von der Schweiz nach Lyon, 1509 eröffnete hier die erste Börse Frankreichs. Heute konzentrieren sich am Finanzplatz Lyon 42 französische und 24 ausländische Banken (z.B. Dresdner Bank, Barclays, Caixabank, Banca Monte dei Paschi, Banca Popolare di Bergamo, Banque Sanpaolo, Unicredit Banca SpA, Banque cantonale de Genève ...).
Auch das Messewesen besitzt historische Wurzeln: 1916 wurde diese auf das Jahr 1489 zurückgehende Funktion nach längerer Unterbrechung wieder aufgenommen. Im Jahr 2002 fanden in Lyon 44 internationale Ausstellungen und Kongresse statt.
Als internationale Einrichtungen sind in der Region vertreten: Interpol (seit 1989 in Lyon), Institut Laue-Langevin [1] (Physikalische Grundlagenforschung mit ca. 1.500 Forschern in Grenoble), Internationales Krebsforschungszentrum/Lyon (CIRC [2] - Centre International de Recherche sur le Cancer), Bureau de l'Organisation Mondiale de la Santé pour la Surveillance des Maladies Transmissibles (Lyon) sowie Europäisches Synchrotronlaboratorium/Grenoble (ESRF [3] - Laboratoire Européen de Rayonnement Synchrotron).
Abbildung 23:
ESRF - The European Synchrotron Radiation Facility / Laboratoire Européen de Rayonnement Synchroton
Internet-Quelle [4]
Dem überragenden Gewicht von Paris und dem noch immer starken Zentralismus ist es zuzuschreiben, dass die Funktion als Bank- und Messezentrum im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen in Lyon insgesamt jedoch schwächer entwickelt sind. Die für eine Weltstadt typische Ausstattung und Ausstrahlung ist auch in einigen Bereichen nicht in vollem Umfang entwickelt. Dies gilt in besonderem Maß für die Rolle als Konzernsitz - vor allem von transnationalen Unternehmen - und als Sitz von wichtigen internationalen Institutionen.
Die Forschungs- und Bildungseinrichtungen gehören zu den Trümpfen der Region: Sie besitzt 9 Universitäten und 35 "Grandes Ecoles", davon 21 Ingenieurschulen. Lyon ist damit der zweitgrößte Universitätsstandort Frankreichs. Die unlängst von Fontenay-Saint-Cloud nach Lyon-Gerland verlegte ENS [5] (Ecole normale supérieure) zählt zu den prestigeträchtigsten Fachhochschulen Frankreichs. Insgesamt zählt die Region rund 180.000 Studierende, davon entfallen allein 135.000 auf den Großraum Lyon. Sie nimmt in Frankreich den ersten Platz bei der Zahl der Habilitationsverfahren ein. Die Bedeutung der matière grise in Rhône-Alpes zeigt sich auch im hohen Besatz von Ingenieuren und Forschungspersonal (20 % aller französischen Ingenieure, insgesamt 20.000 Forscher und Ingenieure).
Nicht zuletzt wegen der Forschungs- und Bildungseinrichtungen bietet die Region ein sehr innovatives Milieu, ihre Innovationskraft - gemessen z.B. an der Zahl der angemeldeten Patente - liegt weit über dem nationalen Durchschnitt.