- Der Rhein als Konfliktthema zwischen deutschen und französischen Historikern - Für eine Geschichte der Grenzmentalitäten in der Zwischenkriegszeit
- Didaktische Relevanz
- Fragestellung
- Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln
- Im Kampf gegen den Antagonismus
- Krieg und Pazifismus im Frankreich der 1930er Jahre - Beispiel Canard enchaîné
- Krieg und Propaganda im Simplicissimus nach 1933
- Das Bild des Anderen in der satirischen Propaganda
- Bibliographische Hinweise
- Spielball der Rivalen: Elsass und Lothringen zwischen Frankreich und Deutschland
- Der Elsässer Jean-Jacques Waltz alias Hansi und seine anti-deutschen Texte und Bilder als Medien im Geschichtsunterricht
- Lieux de mémoire: Politischer Totenkult in Frankreich und Deutschland
- Krieg und Aussöhnung
'Quelle 11: Auszug aus einem französischen Geschichtsbuch (1928 und 1948 identisch) '
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Der Preußenkönig Friedrich II.
[...] abgesehen vom militärischen Genie, daß sich erst nach und nach erweisen sollte [Verweis], besaß dieser achtundzwanzigjährige König Kühnheit, Ehrgeiz, geniale List und Fähigkeit zum diplomatischen Ränkespiel, was ihn zu einer der mächtigsten Figuren seiner Zeit und der Geschichte überhaupt macht.
1° Seine Kühnheit
Das ganze Wesen Friedrichs, sein unaufhörlich in Bewegung befindliches Gesicht, seine übermäßig großen blauen Augen mit ihrem beherrschen Blick, sein schmächtiger und gebeugter, niemals ruhender Körper strahlten wirklich außergewöhnliche Lebenskraft aus. Er war nicht im Stande, die Entwicklung der Ereignisse untätig abzuwarten, und besaß im übrigen einen unerschütterlichen Optimismus, der ihm den Glauben an den Erfolg sicherte. So war er immer bereit, den Vorstoß zu wagen, mit seinen Worten: "kühne und daher gefährliche Körper" aufzusuchen, das "Schicksal herauszufordern", mutig "das große Spiel des Zufalls, das man Krieg nennt," zu leiten. So konnte man ihn im Jahre 1740 erleben, als er vom Tod Karls VI. erfuhr und entgegen der Warnung der Ärzte bei hohem Fieber jede Menge Chinin zu sich nahm, weil er, wie er den Ärzten entgegnete, "wichtigere Dinge zu erledigen hatte als sein Fieber zu kurieren," - so zeigte er sich während seiner Regierungszeit, - unvergleichlicher Ansporner, den keine Müdigkeit, geschweige denn Mißerfolge schrecken konnten. Dieser Kühnheit kamen im übrigen in seltener Mischung die schönsten Gaben des Denkers und Mannes der Tat zugleich zugute: sehr gebildet, Liebhaber und Kenner der Literatur und der schönen Künste, gelegentlich Dichter und Schriftsteller, schlagfertig im Dialog, konnte er auch, wenn es notwendig war, ein genauer und auf dem Boden der Tatsachen stehender Politiker sein, dem kein Detail der diplomatischen Vorgänge und der militärischen Führung entging.
Aus den beiden völlig identischen Schulbüchern (S. 561/2):
HUBY (A.), Dix-Septième et Dix-Huitième siècle [sic]. Nouveau cours d'histoire, classe de seconde. Paris, Delagrave, 1928, 749 S.
HUBY (A.), Dix-Septième et Dix-Huitième siècles. Classe de seconde. Programme de 1945. Paris, Delagrave, 1948, 749 S.