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'Völkermord und Deportation'
 
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Völkermord und Deportation

Von ganz anderer Art waren schließlich innerhalb des Reichs und den ihm angegliederten Gebieten die Deportationen von Juden und politischen Gegnern in Konzentrationslager. Die Juden waren gemäß der hitler'schen Rassenideologie ein parasitäres Volk, das die Zivilisation der Arier, die von den Deutschen am reinsten verkörpert wurde, bedrohte. Der Schutz dieser Überrasse gegen die subversiven Machenschaften jener zerstörenden Rasse begann mit einer strikten Trennung. Die Juden wurden von der germanischen Gemeinschaft ausgeschlossen, aller ihrer Funktionen enthoben, in denen sie ihre "unseligen Machenschaften" hätten verüben können, sie wurden verfolgt, in Ghettos zusammengepfercht, schließlich, mit Beginn des Krieges, in Konzentrationslager gesteckt.

Mit dem Auftakt des Kriegs radikalisierte das NS-Regime seine "Judenpolitik". So mussten die Juden 1939 ihre Rundfunkgeräte und Wertgegenstände abliefern und sich an besondere Ausgangssperren halten. Seit September 1941 mussten alle Juden in Deutschland den "Gelben Stern [1] " tragen. Wenig später begannen die Deportationen aus dem "Altreich" in den Osten, vor allem in die Ghettos [2] des von Deutschen besetzten polnischen "Generalgouvernements".

 Quelle: www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/index.html

Der von den Nazis geprägte Ausdruck "jüdisch-bolschewistisch" sollte die Begründung für die gleichzeitige Ausmerzung der Juden wie der politischen Gegner mit allen erdenklichen Mitteln, einschließlich brutalster Vernichtung, liefern. Als die Situation an der Ostfront immer heikler und die der deutschen Bevölkerung widerfahrenden Leiden immer schwerer wurden, wurden die Juden zu den Sündenböcken gestempelt, denen das Handwerk endgültig gelegt werden sollte. Die Endlösung bestand in der systematischen Vernichtung des jüdischen Volkes.

General von Manstein, Befehlshaber der zweiten deutschen Armee an der Ostfront, schrieb am 20. November 1941:

"Depuis le 2 juin, le peuple allemand est engagé dans un combat à la vie à la mort contre le système bolchevik. Ce combat contre l'armée soviétique n'est pas mené de manière conventionnelle selon les lois européennes de la guerre… Le judaïsme constitue le médiateur entre l'ennemi de l'arrière et ce qui reste encore de l'Armée rouge et des dirigeants rouges… Le système judéo-bolchevique doit être éradiqué une fois pour toutes… C'est pourquoi le soldat allemand n'a pas seulement pour tâche de détruire l'instrument de puissance de ce système. Il va de l'avant aussi comme porteur d'une conception raciste et comme vengeur des atrocités commises envers lui et le peuple allemand. Le soldat doit être pleinement convaincu du châtiment nécessaire du judaïsme, inspirateur de la terreur bolchevique."

Quelle: Dokument des Autors

Zu diesem Zwecke wurden die Vernichtungslager auf dem Gebiet des besetzten Polens eingerichtet. Die "unproduktiven Juden" (Greise, Kinder) wurden dort unmittelbar in den Gaskammern vernichtet. Den "nützlichen Juden" blieb dieses Schicksal auf Dauer ebenfalls nicht erspart, wenn sie nicht schon vorher aufgrund ihrer Erschöpfung durch die Zwangsarbeit, durch Verhungern oder Misshandlungen in den Fabriken oder in den von der SS kontrollierten Arbeitslagern umgekommen waren. Mit Auschwitz [3] , Maïdanek [4] , Treblinka [5] verbindet sich das Schicksal all jener Juden, die aus dem ganzen von Nazideutschland besetzten Europa nach hier deportiert wurden.

Mit Ausnahme Dänemarks beteiligten sich alle Regierungen an der Vernichtung "ihrer" Juden, einschließlich Rumäniens unter Antonescu [6] , wobei dieser sie nicht an Deutschland auslieferte, sondern seine eigenen Deportationen nach Transnistrien [7] unter äußeren Umständen organisierte, die für viele rumänische Juden den Tod bedeuteten.

In Frankreich wurden ab 1940 ebenfalls diskriminierende Maßnahmen gegen die Juden erlassen. Im Juli 1942 werden auf Befehl der Gestapo von der französischen Polizei die Juden in Paris festgenommen, zunächst im Radrennstadion (rafle du Vélodrome d'Hiver [8] , auch rafle du Vel d'Hiv genannt) und dann in den Lagern von Beaune-la-Rollande und Pithiviers [9] zusammengepfercht. Von dort aus wurden die Deportationen nach Auschwitz organisiert, Kinder eingeschlossen. Auch in der Provinz fanden Festnahmen und Auslieferungen statt. Viele französische Juden konnten sich allerdings dank der Hilfe aus der Bevölkerung auch retten.

Während die Juden in Vernichtungslager deportiert werden, werden politische Gegner, Widerstandskämpfer oder als Geisel genommene Gefangene in andere Konzentrationslagern [10] verschleppt, wo ihnen zwar nicht die Vernichtung in Gaskammern droht, jedoch ein langsamer Tod durch Misshandlungen, Hunger, Entmenschlichung oder anderen Folgen der Zwangsarbeit, denen viele schließlich erliegen.

Französische Deutschlandkarte mit Standorten von Gefängnissen, KZs und Arbeitslagern (1934)

Quelle: www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/kz/index.html

Im Unterschied zu den Gefangenen und den Zwangsarbeitern wurden die KZ-Häftlingen auch während der Arbeit von der deutschen Bevölkerung ferngehalten. Gleichwohl kam es hin und wieder zu (manchmal sogar positiven) Kontakten zu Deutschen. Die ersten Konzentrationslager waren bereits vor dem Krieg eingerichtet worden (Oranienburg [11] , Dachau [12] ), vorwiegend für deutsche Regimegegner. Als die Deportierten aus ganz Europa dann in die Lager kamen, wurden einige von ihnen im Dienst der SS, der alle Lager unterstanden, zu sog. Kapos. Andere jedoch (besonders die Kommunisten in Buchenwald [13] oder Mauthausen [14] ) bildeten die Kerne von Widerstandszellen, die sich innerhalb der Lager formierten.