- Kulturelle und territoriale Vielfalt bis zum Zeitalter der Revolution
- Einführung - Zur Geschichte der Hugenotten in Frankreich und deren Flucht ins "Alte Reich"
- Zur gelungenen Akkulturation der Hugenotten im 18. Jahrhundert: Die Nachkommen der "réfugiés" als französische Kulturträger und preußische Patrioten
- Zur Geschichte der Hugenotten und ihrer Bilder im 19. und 20. Jahrhundert: Zwischen den "besten Deutschen" und den "rassisch" guten Deutschen
- Resümee: Wandel und Kontinuitäten hugenottischer Identitäten
- Quellenverzeichnis
- Didaktisch-methodische Hinweise für den Unterricht
- Migrationen und kultureller Austausch seit 1815
- Wirtschaftliche Migration, politisches Exil und soziale Kritik: Deutsche in Paris im 19. Jahrhundert
- Minderheiten, Immigranten und Integration in Frankreich
- Einwanderung und Probleme der Integration in Deutschland seit 1960
- Laizität und Religionen im heutigen Frankreich
- Gesellschaftsvergleiche
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'Glaubensbekenntnis'
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Glaubensbekenntnis
Auszüge nach der Übersetzung von Ernst Mengin: Das Recht der französisch-reformierten Kirche in Preußen. Urkundliche Denkschrift (= Geschichtsblätter des Deutschen Hugenotten-Vereins, N. F. 4), Berlin 1929, S. 38-63.
Einstimmig abgefaßt von den Franzosen, welche nach dem reinen Evangelium unseres Herrn, Jesu Christi, zu leben begehren. Der erste Artikel Wir glauben und bekennen, daß ein einiger Gott sei, ein einiges und einfaches Wesen, geistig, ewig, unsichtbar, unveränderlich, unendlich, unbegreiflich, unaussprechlich, welches alles vermag, allweise, allgütig, allgerecht und allbarmherzig ist. Der zweite Artikel Dieser Gott offenbart sich als solchen den Menschen zuerst durch seine Werke..., zweitens und deutlicher durch sein Wort... Der dritte Artikel Diese ganze heilige Schrift ist enthalten in den canonischen Büchern des alten und des neuen Testaments... ... Der sechste Artikel Diese heilige Schrift lehrt uns, daß in dem einen und einzigen göttlichen Wesen, der Personen sind, der Vater, der Sohn und der heilige Geist... ... Der neunte Artikel Wir glauben, daß der Mensch, rein und vollkommen, und nach dem Ebenbild Gottes geschaffen, durch seine eigene Schuld aus der Gnade Gottes gefallen ist,...so, daß seine Natur gänzlich verdorben ist... ... Der zwölfte Artikel Wir glauben, daß Gott dieser allgemeinen Verderbnis und Verdamniß, in die alle Menschen gerathen sind, diejenigen entreißt, welche er nach seinem ewigen und unveränderlichen Rathschluß erwählet hat...nach seinem unveränderlichen Rathschluß den er in Jesu Christo gefaßt hat, vor Erschaffung der Welt... ... Der fünfundzwanzigste Artikel Da wir aber Christi nur durch das Evangelium theilhaftig werden, so glauben wir, daß die Ordnung der Kirche, die in seinem Namen gestiftet ist, heilig und unverletzlich sein müsse... Der sechsundzwanzigste Artikel Wir glauben daher..., daß alle gemeinschaftlich die Einheit der Kirche schützen und erhalten müssen...und zwar am jedem Orte, wo Gott eine wahre Kirchenordnung errichtet hat, selbst, wenn die obrigkeitlichen Personen und deren Vorschriften dagegen wären... ... Der neunundzwanzigste Artikel Was die wahre Kirche betrifft, so glauben wir, daß sie regiert werden müsse nach der von unsrem Herrn Jesu festgesetzte Ordnung, daß es nämlich Pfarrer, Vorsteher und Diaconen gebe... ... Der vierunddreißig Artikel Wir glauben, daß die Sacramente mit den Worten verbunden sind... Der fünfunddreißigste Artikel Wir bekennen, daß es deren nur zwei gibt, die der ganzen Kirche gemeinschaftlich sind, von denen das erste, nämlich die Taufe [ist]... Der sechsunddreißigste Artikel Wir bekennen, daß das heilige Abendmahl...das zweite Sacrament ist... Der achtunddreißigste Artikel Wir halten also dafür, daß das Wasser, ein schwaches Element, uns nichts desto weniger in Wahrheit das inwendige Bad unsrer Seele in dem Blute Jesu Christi durch die Kraft unseres Geistes bezeugt, und daß Brot und Wein, die im Abendmahl uns gegeben, uns in Wahrheit als geistige Nahrung dienen. Der neununddreißigste Artikel Wir glauben, Gott wolle, daß die Welt durch Gesetze und Obrigkeit regiert werde, damit die unordentlichen Neigungen der Welt im Zügel gehalten werden... Um des Gesetzes willen soll man es also nicht nur dulden, daß die Obrigkeit herrsche, sondern man soll sie ehren und ihr alle Hochachtung beweisen... Der vierzigste Artikel Wir halten also dafür, daß man ihren Gesetzen und Verordnungen gehorchen...müsse, auch wenn sie ungläubig wären, wenn nur das unabhängige Reich Gottes unverletzt bleibt...