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Bisherige Bilanz
Die bisherige Bilanz des Weimarer Dreiecks ist enttäuschend. Zwar kann auf der Haben-Seite der Dreierkooperation verbucht werden, dass die Treffen auf der Spitzenebene verstetigt, ja intensiviert wer den konnten, dass die trilateralen Zusammenkünfte auf weitere Fachministerien ausgedehnt wurden und mittlerweile auch der parlamentarische Bereich (etwa seit 2000 die Europaausschüsse) sich im Dreierformat treffen.
Zweifelsohne gibt es auf einigen Feldern der politischen und gesellschaftlichen Realität eine rege Dreierzusammenarbeit: so etwa zwischen den drei Verteidigungsministerien oder durch trilaterale Initiativen auf der Ebene der Zivilgesellschaften. Aber: Eine wirkliche politische Abstimmung aller drei Partner war im bisherigen Leben des Dreiecks nicht ansatzweise zu erkennen. Vom Weimarer Dreieck gingen weder strategische Impulse aus noch fungierte es als Clearingmechanismus, wenn abweichende Positionen der drei Länder aufeinander zu prallen drohten. Das Dreieck konnte daher bislang weder zu einem "diplomatisch-politischen Abstimmungsforum zu dritt" (Ingo Kolboom) werden, noch als "neuer Nukleus einer erweiterten europäischen Einigungspolitik" (Dieter Bingen) dienen und schon gar nicht zu einem neuen "Rückgrat" (exemplarisch Bronislaw Geremek) im größeren Europa mutieren.
Selbst Frankreichs Unterstützung für die EU-Osterweiterung wurde nicht durch das Weimarer Dreieck gesichert, sondern folgte aus der Einsicht in die Unumgänglichkeit der Aufnahme neuer Mitglieder und aus dem Bestreben, keine größere Auseinandersetzung mit Deutschland vom Zaun zu brechen, für das die Erweiterung und nicht zuletzt Polens Beitritt zu den Top-Prioritäten seiner Europapolitik gehörten. Weimar war bisher eine stark zeremonialisierte Veranstaltung, deren vielleicht einzige Stärke in ihrer Symbolkraft als neue Mitte eines seine bisherigen Horizonte übersteigenden und sich dabei neu zusammenfindenden Europas lag.