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'Einige geographische Grundfakten'
 
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Einige geographische Grundfakten

Frankreich spielt im europäischen Einigungsprozess seit dem Zweiten Weltkrieg eine herausragende Rolle, kann in gewissem Sinne sogar als dessen Initiator gelten. Die am 18. April 1951 gebildete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), deren Entstehung untrennbar mit dem damaligen französischen Außenminister Robert Schuman verbunden ist, war von der Idee geleitet, dass nur durch die wirtschaftliche Kooperation der europäischen Nationen die jahrhundertlangen Gegensätze zwischen Frankreich und Deutschland ausgelöscht werden können (Uterwedde 1997:288). Die EGKS bildete die eigentliche Grundlage der am 25. März 1957 in Rom gegründeten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die von der Leitidee getragen war, die Wirtschaftsverflechtungen

zwischen den Vertragspartnern (die Unterzeichnerländer waren Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande) auch über den Kohle- und Stahlsektor hinaus zu intensivieren und damit gleichermaßen deren politische Zusammenarbeit zu verstärken. Seither spielt die deutsch-französische Partnerschaft für die europäische Integration eine Schlüsselrolle. Kaum ein Schritt des europäischen Integrationsprozesses konnte bisher unternommen werden, bevor sich nicht Frankreich und Deutschland auf eine gemeinsame Linie geeinigt hatten. Die im halbjährigen Rhythmus stattfindenden deutsch-französischen Konsultationen dienen zu einem wesentlichen Teil der Europapolitischen Abstimmung der beiden Nachbarn.

Dass dies nicht immer unkontrovers verläuft, liegt auf der Hand und ist nicht erst in den Auseinandersetzungen um den Sitz der Europäischen Zentralbank [1] deutlich geworden. Dies liegt vor allem darin begründet, dassFrankreich gerade in wirtschaftlicher Hinsicht in vielen Bereichen mit Deutschland unmittelbar konkurriert.Von daher mag verständlich werden, dass sich das Land, obwohl Vorreiter der Europaidee, doch eher schwer tut, sich vorbehaltlos in den Kreis der Mitgliedsländer der Europäischen Union einzuordnen und schon gar nicht unterzuordnen.

(Quelle: uni-muenster.de/GrafStatProjekte/Europa/01/01_05.htm, inaktiv, 05.01.2006)

Dies wurde bei der Ratifizierung des Vertrags von Maastricht [2] im September 1992 deutlich, als sich nur eine denkbar knappe Mehrheit der Franzosen (51 %) zur EU bekannte. Den undurchschaubaren Strukturen der Europäischen Währungsunion und der EU-Institutionen wird gerade in Frankreich sehr viel Skepsis entgegengebracht.

Hinsichtlich seiner Fläche von 543.900 km² ist Frankreich das größte Land Westeuropas vor Spanien (504.800 km²) und Deutschland (356.800 km²)
Hinzu kommen weitere 551.844 km² überseeischer Besitzungen, und zwar:

  Liste französischer überseeischer Besitzungen:
  Vier überseeische Départements (Départements d'outre mer oder DOM):
Guadeloupe 1.704 km²
Martinique 1.100 km²
Französisch Guayana 83.534 km²
La Réunion 2.512 km²
  Vier überseeische Territorien (Territoires d'outre mer oder TOM):
Terres Australes et Antarctiques Françaises 439.391km²
Neukaledonien 18.575 km²
Französisch-Polynesien 4.200 km²
Wallis-et-Futuna 212 km²
  Überseeische Gebietskörperschaften (Collectivités territoriales):
Mayotte 374 km²
St.-Pierre-et-Miquelon 242 km²

Hinsichtlich seiner Verwaltungsstruktur ist Frankreich durch die Entwicklungen seiner Geschichte geprägt. Seit der Französischen Revolution stellen die Départements [3] (mit ihren Unterabteilungen der arrondissements, cantons und communes) das Grundgerüst der administrativen Gliederung dar (Brücher 1992: 39). Die sog. Métropole (Festlandfrankreich, einschl. Korsika) umfasst heute 96 dieser Einheiten, hinzu kommen die bereits erwähnten vier überseeischen Départements.

(Quelle: http://www.quid.fr/monde.html?mode=detail&iso=fr&style=carte&id=50247&docid=3137 [4] )

Im Zuge der jüngeren Entwicklung kommt den jeweils mehrere Départements umfassenden 22 Wirtschaftsregionen (Programmregionen) eine besondere Bedeutung zu. Sie stellen einerseits eine wichtige Grundlage für die Dezentralisierungs- und Regionalisierungsbestrebungen des französischen Zentralstaates dar, andererseits entsprechen diese Einheiten der bis zu ihrer Gründung Ende der 1950er Jahre in Frankreich praktisch inexistenten mittleren Verwaltungsebene i.S. der europäischen Raumstrukturen (NUTS2) und sind insofern ein wichtiges Instrument im Hinblick auf den Weg Frankreichs in die europäische Integration (Brücher 1997).

Die physische Raumstruktur Frankreichs ist in ihrer klaren Anordnung gut greifbar. Großräumige Beckenlandschaften wie das Pariser Becken und das Aquitanische Becken stellen wirtschaftliche Kerngebiete dar. Ihnen stehen Mittel- und Hochgebirgslandschaften unterschiedlichen Typs gegenüber, die, wie in anderen vergleichbaren Landschaften Europas, heute eher als Problemräume erscheinen. Nur wenige der großen Landschaftseinheiten sind ausschließlich auf Frankreich beschränkt. Vielmehr setzen sie sich in den meisten Fällen jenseits der Grenzen in den Nachbarländern fort. So reicht das Pariser Becken, ein weitgespanntes Becken- und Stufenland, das fast 40 Prozent der Oberfläche Festlandfrankreichs umspannt, im Norden nach Belgien und jenseits des Kanals nach Südengland. Ergänzt durch das Aquitanische Becken sind rd. zwei Drittel der Gesamtfläche Frankreichs durch Ebenen (unter 200 m NN) gekennzeichnet.

Landschaftstypen Frankreichs:

a) Küstenlandschaft im Norden der Bretagne







(Quelle: www.quid.fr/departements.html)

b) Massif de Sancy im Zentralmassiv







(Quelle: www.quid.fr/departements.html)

c) Les Deux-Alpes, Wintersportstation in den französischen Alpen






(Quelle: www.quid.fr/departements.html)

Das Armorikanische Massiv (Bretagne) findet in Cornwall und Wales seine Fortsetzung. Das Zentralmassiv ist Ausgangspunkt des großen variskischen Faltungsbogens, der sich über die Ardennen in das Rheinische Schiefergebirge erstreckt und der ganz Zentraleuropa durchzieht. Die Pyrenäen teilt sich Frankreich mit Spanien. Ihre alpinotypen Hochgebirgsketten erstrecken sich entlang einer rd. 330 km langen und 30-70 km breiten Achse präkambrisch-paläozoischer Schichtfolgen mit Kalken, Schiefern, Konglomeraten sowie zahlreichen Granitplutonen. Die französischen Alpen untergliedern sich in die überwiegend aus mesozoischen Sedimentfolgen aufgebauten Voralpen und die stärker durch kristalline und metamorphe Gesteine geprägten Hochalpen, die im Mont Blanc mit 4807 m Höhe den höchsten Gipfel Westeuropas aufweisen. Das Rhônetal ist Teil jenes Lineaments, das über die Burgundische Pforte in den Oberrheingraben verspringt und das im Norden bis nach Skandinavien reicht.