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'Regionalsprachen, Regionalkulturen, Regionalismus'
 
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Regionalsprachen, Regionalkulturen, Regionalismus

Als eigentliche Regionalsprachen [1] gelten Bretonisch, Baskisch (Eskuara) und Katalanisch. Beim Korsischen handelt es sich um einen Dialekt des Italienischen. Flämisch und Elsässisch gehören in die Gruppe der germanischen Sprachen. Als Grenzfall ist das Okzitanische anzusehen, das sich in mehrere Einzelsprachen bzw. Dialekte untergliedern lässt. Die Dialektvielfalt innerhalb der verschiedenen Regionalsprachen verdient besondere Betonung.

Langues de France





Quelle: www.languesdefrance.com

Diese wird beispielsweise deutlich beim Bretonischen [2] , das dem keltischen Sprachgebiet Westeuropas [3] zugehört (Vogt 1994) Die Regionaldialekte sind hier weitgehend identisch mit den alten Bistümern (Trégor, Léon, Kern‚ [Cornouaille], Gwened [Vannes]), wobei innerhalb dieser Dialektgebiete auch die Rechtschreibung nicht einheitlich ist (Omnès 1985: 134 ff.).

Bretonische Bistümer:
1 Tréguier (Trégor) de Saint Tugdual
2 Saint Pol de Léon de Saint Paul Aurélien
3 Quimper (Cornouaille) de Saint Corentin
4 Vannes (Vannetais) du Gallo Saint Patern

Bretonisch-Französische Bistümer
5 Dol (Pays de la Rance) de Saint Samson
6 Saint-Malo (en Pays de la Rance) de Saint Malo
7 Saint Brieuc de Saint Brioc

Gallo-französische Bistümer (gallo francs)
8 Rennes
9 Nantes

Quelle: www.bzh.com/bzh/bzh-renait/deux-bretagne.html

Seit dem Mittelalter hat sich das Sprachgebiet des Bretonischen ständig weiter nach Westen eingeengt. Die heutige Sprachgrenze verläuft etwa von Saint-Brieuc im Norden nach Vannes im Süden der bretonischen Halbinsel [4] . Lediglich 700.000 der 2,9 Mio. Einwohner der Bretagne gelten heute als Primärsprecher, fast eine Halbierung der Zahl gegenüber vor einhundert Jahren. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts lag die Zahl der Bretonischsprachigen bei 1,3 Millionen. Vor allem die Kulturpolitik der Dritten Republik (1870-1940) hat die bretonische Sprache und Kultur stark zurückgedrängt. In den Lehrplänen der Geschichte waren bretonische Inhalte so gut wie nicht enthalten. Der Gebrauch des Bretonischen an den Schulen wurde schlichtweg verboten. Wurde ein Kind dennoch beim Sprechen seiner Muttersprache erwischt, so wurde ihm die Attrappe einer Kuh (la vache bretonne) oder ein Holzschuh (le sabot) um den Hals gehängt, die es solange nicht ablegen durfte, bis es ein anderes Opfer denunzieren konnte. Wer la vache (oder le sabot) als letzter besaß, wurde vor der gesamten Klasse gezüchtigt.

Bretonische Trachten
In der Bretagne gibt es über 60 verschiedene Trachten, die größtenteils zu festlichen Anlässen getragen werden. Während die Männer mit Stickereien verzierte Westen, Kniehosen und einen breitrandigen Hut tragen, kleiden sich die Frauen mit weiten Röcken, Blusen und Mieder, und vor allem natürlich den "Coiffe", der weißen Spitzenhaube.

 

 

 

Quelle: abacus.bates.edu/~mricedef/courses/Sand.html

Die Bretonen zählen zu den Minderheiten Frankreichs, die ihre ethnische Identität [5] als Instrument der Regionalismusbewegung in besonderer Weise umgesetzt haben. Sie identifizieren sich heute mehr denn je mit ihrer Sprache und Kultur. Heb brezoneg, Breiz ebet - ohne das Bretonische keine Bretagne. Besonders in der Westhälfte der armorikanischen Halbinsel fühlen sich viele Menschen mehr mit ihren Blutsverwandten auf der anderen Seite des Kanals als mit den Franzosen verbunden. Das überrascht nicht, denn dort liegen in der Tat die Wurzeln ihrer Kultur. Nicht die Reste der gallischen Kelten bilden die Grundlage des Bretonischen, sondern die Sprache der Inselkelten [6] , die im Zuge der Völkerwanderung noch während der Römerzeit bereits seit dem 4. Jahrhundert in der Britannia minor ansässig wurden. Die Einwanderung verstärkte sich im 5. und 6. Jahrhundert, als sich die Angeln und Sachsen auf den britischen Inseln ausbreiteten. Von daher erklärt sich die relativ enge Verwandtschaft zur walisischen (Wales) und kornischen (Cornwall) Sprache. Das Gälische Nordschottlands und Westirlands entstammt ebenfalls der gleichen Wurzel.

Mit dem Loi Deixonne [7] (1951), vor allem aber seit der Mairevolution von 1968, wurden den Regionen auch in kultureller Hinsicht wieder mehr Chancen eingeräumt. Fakultativer Bretonischunterricht, die Ablegung des Abiturs im Fach Bretonisch oder Französisch, einige Minuten Sendezeit im Rundfunk in bretonischer Sprache, die Schaffung eines Keltisch-Diploms, das sind ermutigende Ansätze. In der Literatur gibt es inzwischen einige Klassiker, die ihre Werke in Bretonisch verfassen: Jakez Riou [8] , Youenn Drezen [9] , oder Pierre Jakez Héliaz [10] sind einige der bekannten Namen.

Unter sprachgeographisch-linguistischen Gesichtspunkten zählt das Baskische [11] zu den interessantesten Sprachen Europas. Es handelt sich um eine der wenigen in Europa erhaltenen vorindogermanischen Sprachen. Über die Ursprünge des Baskischen (Eskuara, Euskera) bestehen viele Unklarheiten. Linguistisch finden sich sowohl Hinweise auf kaukasische als auf hamito-semitische Sprachen, ohne dass eine eindeutige Verwandtschaft nachweisbar wäre. Jüngere Forschungen haben ergeben, dass die Basken bereits zur Altsteinzeit in ihrem heutigen Gebiet lebten. Römer und Goten, Araber, Spanier und Franzosen konnten sie nicht assimilieren. Von den rund 700.000 Basken leben lediglich 100.000 im westlichen Pyrenäenraum auf französischem Boden, der deutlich größere Teil lebt in den baskischen Provinzen Spaniens. Allerdings wird das Baskische nur noch von einem Bruchteil der Bevölkerung beherrscht (vgl. Kasper 1997).

Das Wappen des Baskenlands

Quelle: euskadi.freeyellow.com

Das Baskenland erstreckt sich entlang der atlantischen Küste Frankreichs und Spaniens. Es ist in 7 Provinzen unterteilt, davon vier südlich und drei nördlich der Pyrenäenkette. Die Gesamtfläche umfasst 20.747 km². Die Nord-Süd-Erstreckung beträgt zwischen Bayonne und Tudela 160 km, die West-Ost-Erstreckung von Bilbao nach Tardets 170 km

Quelle: gofree.indigo.ie/%7Ejanoty/euskadi/geo.htm

Die Regionalismusbewegung der Basken konzentriert sich in erster Linie auf den spanischen Teil des Baskenlandes [12] . Die Unterdrückung der baskischen Kultur unter der Diktatur General Francos führte hier zur Radikalisierung des baskischen Nationalismus, der sich in der ETA [13] (Euskadi ta Askatasuna = Baskenland und Freiheit) organisierte. Ziel der ETA ist die Schaffung eines eigenen sozialistischen Staates, in dem alle Basken nördlich und südlich der Pyrenäen vereinigt würden. Mehrere baskische Provinzen erhielten im Zuge der Demokratisierung Spaniens einen Autonomiestatus. Auch auf französischer Seite haben die Basken einige Sonderrechte. Trotz dieser Zugeständnisse unterstützt die ETA auch heute noch ihre deutlich weitergehenden Forderungen stets mit militanten Anschlägen.

Auch das Katalanische [14] wird beiderseits der französisch-spanischen Grenze gesprochen, mit deutlich größeren Anteilen auf der spanischen Seite. Bis in das 16. Jahrhundert war das Katalanische eine lebendige Schriftsprache. Der Niedergang Kataloniens nach der Entdeckung Amerikas bedeutete jedoch einen starken Kulturverlust zu Gunsten des Kastilischen. Erst im 19. Jahrhundert erlebte die Sprache, wie das Baskische, eine Art Wiedergeburt, musste jedoch ähnliche Repressalien ertragen, vor allem während der Franco- [15] Herrschaft. Von den rund 5,5 Mio. Katalanen leben nur 300.000 im östlichen Pyrenäenraum Frankreichs und dessen Vorland, mit Schwerpunkt im Roussillon (Zentrum Perpignan). In Andorra [16] , wo 40.000 Katalanen leben, war Katalanisch stets erste Amtssprache. Während Spanisch-Katalonien zahlreiche Autonomierechte zugebilligt wurden, waren entsprechende Bemühungen Französisch-Kataloniens bisher wenig erfolgreich.

Eine besondere Situation herrscht auf Korsika [17] , wo noch der überwiegende Teil der Bevölkerung Korsisch [18] , ein Dialekt des Italienischen, spricht. Aufgrund der isolierten Lage [19] haben es die Korsen [20] stets verstanden, ihre Kultur mehr als andere ethnische Gruppen Frankreichs zu erhalten. Gegen solche Überlagerungen setzen sie sich auch äußerst militant zur Wehr, wie die Reaktionen auf die Ansiedlung von rückgegliederten Kolonialfranzosen in den 1960er Jahren oder die häufigen Anschläge auf touristische Erschließungsmaßnahmen, öffentliche Einrichtungen der Zentralverwaltung - oder sogar Amtsinhaber selbst - auf der Insel immer wieder dokumentieren.

Dem Korsenkopf begegnet man auf der französischen Insel Korsika auf Schritt und Tritt. Wie der schwarze Mauren- oder Mohrenkopf zum Symbol für korsische Eigenständigkeit geworden ist, weiß niemand so recht. Die Entstehungsmythen sind widersprüchlich. Der Kopf taucht an den verschiedensten Stellen auf, sogar als Schnitzwerk an Kanzeln in uralten Kirchen. Fest steht, dass die Ratsversammlung unter P. Paoli ihn 1762 zum Symbol der damals frisch geborenen Nation erwählt hat.

Quelle: corsicami.free.fr/france-mp3.htm

Häufig zu beobachten: die französischen Bezeichnungen von Ortsnamen werden übersprüht

Quelle: www.paradisu.de/graffiti_corsi.htm

Die politischen Integrationsbemühungen haben es im Verlauf von über zweihundert Jahren nicht vermocht, die Korsen wirklich zu assimilieren. Vielmehr haben sich in den letzten Jahrzehnten die separatistischen Strömungen [21] wieder verstärkt, wobei die Diskussion um die Regionenzugehörigkeit in den 1960er Jahren einen entscheidenden Anstoß gab. Es entstanden die autonomistischen Bewegungen UPC (Union du Peuple Corse) und FLNC (Front National de Libération de la Corse), von denen letztere wegen ihrer terroristischen Aktivitäten 1984 verboten wurde. Die Schaffung der Programmregion Corse 1972 und die damit verbundene Gewährung einiger Autonomierechte waren ein erster Erfolg dieser Bewegungen.

Ein zweiter Erfolg zeichnete sich 10 Jahre später ab, als der Insel im Rahmen der Dezentralisierungsgesetze 1982 einen Sonderstatus [22] zugestanden wurde. Abgesehen von einigen zusätzlichen Rechten zur autonomen Selbstbestimmung war für die korsischen Autonomisten vor allem die in der Präambel aufgenommene Erwähnung eines Peuple Corse entscheidend. Hierin sahen sie eine de facto Anerkennung der korsischen Nation, da völkerrechtlich zwischen Volk (peuple) und Nation kein Unterschied bestehe. Die Hoffnung, auf dieser Grundlage ohne den Verdacht der Verfassungsfeindlichkeit einen weitgehend autonomen Status der Insel erstreiten zu können, hat sich jedoch seither nicht erfüllt. Vielmehr scheinen die korsischen Autonomisten auch heute noch in erster Linie auf außerparlamentarische Einflussmöglichkeiten angewiesen zu sein, wobei sie mit der Wahl ihrer Mittel oft nicht eben zimperlich umgehen.

Am 06.07.2003 fand auf Korsika ein Referendum statt, bei dem die Korsen ihre Zustimmung oder Ablehnung einer Reform der institutionellen Organisation Korsikas äußern sollten.

Am 06.07.2003 fand auf Korsika ein Referendum statt, bei dem die Korsen ihre Zustimmung oder Ablehnung einer Reform der institutionellen Organisation Korsikas äußern sollten.

"Les modifications (siehe Endnote 3) portent notamment sur la substitution d'une collectivité unique à l'actuelle collectivité territoriale de Corse et aux deux départements actuellement existants (Haute-Corse et Corse-du-Sud), la création de deux conseils territoriaux (l'un en Haute-Corse et l'autre en Corse-du-Sud), l'élection des membres de l'Assemblée de Corse et des deux conseils territoriaux dans le cadre d'une seule circonscription électorale, la définition des politiques par l'Assemblée de Corse dont la mise en œuvre pourra reposer sur les conseils territoriaux, l'adaptation de l'organisation des services de l'Etat à la création d'une collectivité territoriale unique."
Internet-Quelle

Bei einer Wahlbeteiligung [23] von 60,52% entschieden sich 50,98% der Wähler gegen die Reform [24] und antworteten "nein".

Das okzitanische Sprachgebiet - Les départements occitans

Quelle: www.ieotolosa.free.fr/images/departements_occitans.jpg

Die Abgrenzung des okzitanischen Sprachgebiets ist problematisch (vgl. Lüsebrink 1989). Vom Wort her handelt es sich um den Sprachraum, den der italienische Dichter Dante Alighieri [25] in seiner Abhandlung De vulgari eloquentia als Langue d'oc bezeichnet hat. Innerhalb dieses Gebiets haben sich jedoch einige Dialekte zu eigenen Sprachen weiterentwickelt, etwa das Gascognische, das von den meisten Sprachwissenschaftlern als Regionalsprache betrachtet wird. Die Hauptunterschiede zum Französischen liegen in der größeren Anzahl der Diphthonge, im Weiterbestehen des Wortakzents und in einer stärkeren Betonung auf der letzten Silbe. Ansonsten wird das Okzitanische [26] in mehrere Dialektgruppen unterschieden, deren wichtigste Nord-Okzitanisch (Limousin, Auvergne, Dauphiné), Zentral-Okzitanisch (Languedoc) und Provenzalisch (unteres Rhônetal und östlich angrenzende Gebiete) sind. Hervorzuheben ist, dass die okzitanische Sprache(n) deutlich vor dem Francien, dem Dialekt der Ile-de-France, der später Grundlage des modernen Französisch wurde, zu hoher Blüte entwickelt war. Das Okzitanische war schon im Mittelalter die Sprache der Troubadour-Lyrik. Genaue Angaben über die heutige Zahl der Primärsprecher des Okzitanischen sind schwierig. Für das Gesamtgebiet gehen einige Autoren von rund 200.000 aus, andere nennen wenig glaubhafte Zahlen in Millionenhöhe.

Die Abgrenzung des okzitanischen Sprachgebiets ist problematisch (vgl. Lüsebrink 1989). Vom Wort her handelt es sich um den Sprachraum, den der italienische Dichter Dante Alighieri in seiner Abhandlung De vulgari eloquentia als Langue d'oc bezeichnet hat. Innerhalb dieses Gebiets haben sich jedoch einige Dialekte zu eigenen Sprachen weiterentwickelt, etwa das Gascognische, das von den meisten Sprachwissenschaftlern als Regionalsprache betrachtet wird. Die Hauptunterschiede zum Französischen liegen in der größeren Anzahl der Diphthonge, im Weiterbestehen des Wortakzents und in einer stärkeren Betonung auf der letzten Silbe. Ansonsten wird das in mehrere Dialektgruppen unterschieden, deren wichtigste Nord-Okzitanisch (Limousin, Auvergne, Dauphiné), Zentral-Okzitanisch (Languedoc) und Provenzalisch (unteres Rhônetal und östlich angrenzende Gebiete) sind. Hervorzuheben ist, dass die okzitanische Sprache(n) deutlich vor dem Francien, dem Dialekt der Ile-de-France, der später Grundlage des modernen Französisch wurde, zu hoher Blüte entwickelt war. Das Okzitanische war schon im Mittelalter die Sprache der Troubadour-Lyrik. Genaue Angaben über die heutige Zahl der Primärsprecher des Okzitanischen sind schwierig. Für das Gesamtgebiet gehen einige Autoren von rund 200.000 aus, andere nennen wenig glaubhafte Zahlen in Millionenhöhe.

"L'espace culturel occitan" - Okzitanische Sprach- und Kulturregionen.

Quelle: occitanet.free.fr/fr/geodom.htm

Wichtiger scheint in der Okzitanie das Regionalbewusstsein zu sein, das sich aus dem jahrhundertlangen Widerstand Südfrankreichs gegen den Zentralstaat immer wieder genährt hat. Der Anfang dieses okzitanischen Bewusstseins wird von den Regionalisten bereits in den Albigenserkriegen [27] (1209-1229) gesehen. Die Hugenottenaufstände der Camisards [28] (1702-1705) sowie der Weinbauernaufstand [29] (1907) werden als weitere wichtige Eckdaten der Bewegung interpretiert.

Als "Kamisarden-Krieg" wird jener bewaffnete Aufstand bezeichnet, der zwischen 1702 und 1705 von den Protestanten der Cevennen und eines Teils des Niederen Languedoc gegen die königliche Staatsmacht geführt wurde.

Quelle: links [30] / rechts [31]

Unter dem Einfluss der Romantik erlebte das Okzitanische im 19. Jahrhundert, wie alle übrigen Regionalsprachen, eine Renaissance. Sie verbindet sich in starkem Maße mit dem Namen Frédéric Mistrals [32] (1830-1914) und dem von ihm gegründeten Dichterbund Félibrige. 1945 wurde das Institut d'études occitanes [33] (IEO) mit dem Ziel gegründet, eine kulturelle Wiederbelebung des Okzitanischen zu fördern. Seit den 1960er Jahren hat sich die Bewegung zunehmend politisiert. 1962 entstand das Comité occitan d'études et d'action [34] , 1974 die eher intellektuelle Bewegung Volem viure al pais (Wir wollen in unserem Land leben), 1979 die Organisation Lutte occitane. Zwei politische Parteien, die Parti nationaliste occitan und die Parti socialiste occitan fordern, teilweise mit spektakulären Aktionen, einen unabhängigen okzitanischen Staat bzw. eine politisch und kulturell autonome Region. Auch die häufigen und oft militanten Proteste der Weinbauern sind ein Teil des okzitanischen Protestes gegen die Zentralgewalt in Paris. Seit 1987 sind mehrere dieser Bewegungen in der Partit occitan zusammengeschlossen.

"Volem viure al pais"

" Nous voulons vivre au pays ! ". La devise des activistes occitans. Une croix occitane et trois héros surgissent, digne des plus belles affiches de propagande contre les méchants qui font des Alpes un joli terrain de jeu.

Quelle: www.ifrance.com/art-queyras/volem.htm

Die beiden "germanischen Sprachgebiete" sind weit weniger von regionalistischen Strömungen geprägt. Von den rund 1,6 Millionen Bewohnern des Elsass beherrschen noch rund 75 Prozent den alemannischen Dialekt des Elsässischen [35] , der vor allem bei der älteren Bevölkerung noch umgangssprachlich verwendet wird. Die Sprechfähigkeit im Deutschen geht dagegen seit vielen Jahrzehnten deutlich zurück, auch wenn die Vermutung nahe liegt, dass die vielen grenzüberschreitenden Beziehungen zu Deutschland in gewissem Maße spracherhaltend wirken könnten. Der Rückgang der deutschen Sprache und der (öfters beklagte) nicht ausreichende Deutschunterricht in den Schulen werden indirekt auch als Bedrohung des elsässischen Dialekts verstanden (Timmermann 1987; vgl. Beitrag Pletsch [36] ).

In Französisch-Flandern, das grob dem Departement Nord [37] entspricht, gibt es noch rund 130.000 Primärsprecher des Flämischen [38] . Auf die Spracherhaltung wirkt sich hier die Nachbarschaft zum belgischen Flandern positiv aus. Eine eigenständige regionalistische Bewegung gibt es nur in einigen, weitgehend unpolitischen Ansätzen.

________________________

Endnoten

3) Modifications de l'organisation institutionnelle de la Corse (objet du référendum du 6 Jullet 2003)

La Corse conservera, au sein de la République, une organisation institutionnelle particulière. Elle sera organisée sous la forme d'une collectivité territoriale unique mais largement déconcentrée, comme le permet la récente révision constitutionnelle.

L'objectif du nouveau statut est de garantir la cohérence des politiques publiques, tout en préservant le rôle de proximité que jouent actuellement les départements.

  • 1. Une collectivité unique

Une collectivité territoriale unique sera substituée à l'actuelle collectivité territoriale de Corse et aux deux départements de la Haute-Corse et de la Corse-du-Sud. Elle disposera d'une compétence générale pour les affaires de la Corse. Son siège sera fixé à Ajaccio.

La collectivité unique sera administrée par une assemblée délibérante, appelée Assemblée de Corse, et par un conseil exécutif, élu par l'Assemblée de Corse et responsable devant elle.

Elle exercera les compétences actuellement dévolues à la collectivité territoriale de Corse et aux deux départements de la Haute-Corse et de la Corse-du-Sud complétées, le cas échéant, par les futures lois générales de décentralisation. Les services de ces trois collectivités lui seront transférés dans le respect de la garantie statutaire des personnels.

L'existence des communes ne sera pas remise en cause.

  • 2. Une collectivité déconcentrée

La collectivité unique comprendra deux subdivisions administratives dépourvues de la personnalité morale, dont les limites territoriales seront celles de la Haute-Corse et de la Corse-du-Sud.

Chaque subdivision sera le ressort d'une assemblée délibérante, l'une dénommée conseil territorial de la Haute-Corse et l'autre conseil territorial de la Corse-du-Sud, ayant chacune un président. Ces conseils territoriaux seront composés d'une part des membres de l'Assemblée de Corse élus dans leurs ressorts respectifs, d'autre part de conseillers élus selon les mêmes modalités. Ces membres seront appelés conseillers territoriaux de la Haute-Corse et conseillers territoriaux de la Corse-du-Sud.

Ayant seule la responsabilité morale, la collectivité unique sera seule habilitée, aux côtés des communes et des établissements publics de coopération intercommunale, à recevoir tout ou partie du produit d'impositions de toutes natures et à recruter du personnel.

Les conseils territoriaux seront chargés de mettre en oeuvre les politiques de la collectivité unique. Ils agiront toujours pour son compte et selon les règles qu'elle aura fixées. A cette fin, la collectivité unique leur accordera des dotations, dans le cadre de son budget, et mettra ses services à leur disposition, en tant que de besoin.

Le conseil territorial de la Haute-Corse siégera à Bastia, celui de la Corse-du-Sud à Ajaccio.

  • 3. Un mode d'élection permettant d'assurer

à la fois la représentation des territoires et des populations

Les membres de l'Assemblée de Corse et des deux conseils territoriaux seront élus dans le cadre d'une seule circonscription électorale correspondant à l'ensemble de la Corse.

L'élection aura lieu au scrutin de liste à la représentation proportionnelle, avec attribution d'une prime majoritaire, dans le cadre de secteurs géographiques. Elle sera organisée sur une base essentiellement démographique. Le mode de scrutin permettra à la fois la représentation des territoires et celle des populations. Il garantira le respect du principe de parité entre hommes et femmes en imposant que chaque liste de candidats soit composée alternativement d'un candidat de chaque sexe.

L'Assemblée de Corse élira son président ainsi que le président et les membres du conseil exécutif. Chaque conseil territorial procédera à l'élection de son président.

  • 4. Des compétences de la collectivité unique et des compétences mises en oeuvre par les conseils territoriaux

L'Assemblée de Corse arrêtera les politiques de la collectivité unique, assurera leur planification et fixera les règles de leur mise en oeuvre.

Pour des raisons de bonne gestion et de proximité, elle pourra confier cette mise en oeuvre aux deux conseils territoriaux.

La loi définira cependant les compétences de la collectivité unique dont la mise en oeuvre ne pourra être confiée aux conseils territoriaux, parce qu'elles engagent l'unité des politiques publiques et la cohérence des décisions prises au niveau de l'île. Figurent parmi ces compétences la détermination du régime des aides aux entreprises et l'élaboration du plan d'aménagement et de développement durable de la Corse.

Réciproquement, la loi réservera aux deux conseils territoriaux la mise en oeuvre, dans les conditions fixées par l'Assemblée de Corse, de certaines compétences de proximité actuellement dévolues aux départements, telles que la gestion des politiques sociales, la gestion des routes secondaires ou les aides aux communes.

Par ailleurs, la collectivité unique pourra, dans des conditions déterminées par la loi, confier la mise en oeuvre de certaines de ses compétences aux communes ou aux établissements publics de coopération intercommunale.

  • 5. Une organisation des services de l'Etat adaptée

L'organisation des services de l'Etat sera adaptée pour tenir compte de la création d'une collectivité territoriale unique. Elle assurera un équilibre entre toutes les parties du territoire de l'île.

Un préfet, représentant de l'Etat dans la collectivité unique, sera maintenu à Ajaccio ; un préfet de la Haute-Corse, exerçant l'ensemble de ses attributions dans la circonscription administrative de la Haute-Corse, sera maintenu à Bastia et dirigera en Haute-Corse les services de l'Etat organisés de la même façon que dans tout département. Il apportera par ailleurs son concours au préfet de Corse dans l'exercice de ses fonctions territoriales.

La présente loi sera exécutée comme loi de l'Etat.


Internet-Quelle [39] (10.07.2003)

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