- Perceptions: le propre point de vue et celui de l'autre
- Introduction
- La marche à la guerre
- La guerre
- La guerre contre l'Empire français
- La chute de l'Empire français
- La guerre contre la République française
- L'issue de la guerre
- Perceptions et interprétations
- La Première Guerre mondiale
- La Première Guerre mondiale dans la conscience collective des Allemands et des Français
- Le traité de paix de Versailles - un bilan
- La France et l'Allemagne dans la Deuxième Guerre mondiale
- Travailleurs forcés français en Allemagne (1940-1945)
- Allemands et Français: de la "haine héréditaire" à l'amitié, 1945-1963
- Les relations franco-allemandes de 1945 à 2000
- 40 ans de relations France-RDA
- Vive la République! Marianne comme mythe est-allemand dans le magazine satirique Eulenspiegel
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In den Akten, die das von Bismarck redigierte Antwortschreiben des preußischen Königs an die Kaiserdeputation des Norddeutschen Reichstags enthalten, befindet sich auch eine Abschrift der Erklärung, mit der der preußische König Wilhelm IV. im Frühjahr 1849 die ihm angetragene Kaiserwürde ablehnte. Vor dem Hintergrund der Ereignisse von 1849, die Bismarck die Feder führten, wird der Charakter der Reichsgründung besonders deutlich: die deutsche Einheit, die neue staatliche Ordnung Deutschlands wurde nicht von Volksvertretern realisiert, sondern von den regierenden Fürsten. Der Unterschied zur sich konstituierenden französischen Republik könnte nicht größer sein und macht die spezifischen Bedingungen der inneren Ordnung des Deutschen Reiches sichtbar. Dennoch dürfen treffende Formulierungen wie "Reichsgründung von oben", die aus unserer republikanischen, bundesdeutschen Wirklichkeit gesprochen sind, nicht den Blick dafür verstellen, dass die Reichsgründung dem Willen der überwältigen Mehrheit des deutschen Volkes entsprach.
1849 lehnte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. gegenüber den Vertretern der Nationalversammlung die Kaiserkrone mit folgenden Worten ab
"[...] Aber, meine Herren, Ich würde Ihr Vertrauen nicht rechtfertigen, Ich würde dem Sinne des deutschen Volkes nicht entsprechen, Ich würde Deutschlands Einheit nicht aufrichten, wollte Ich, mit Verletzung heiliger Rechte und Meinen früheren ausdrücklichen und feierlichen Versicherungen, ohne das freie Einverständnis der gekrönten Häupter der Fürsten und der freien Städte Deutschlands, eine Entscheidung treffen, welche für sie und für die von ihnen regierten deutschen Stämme die entschiedensten Folgen haben muss.
An den Regierungen der einzelnen deutschen Staaten wird es daher jetzt sein, in gemeinsamer Beratung zu prüfen, ob die Verfassung dem Einzelnen wie dem Ganzen frommt, ob die Mir zugedachten Rechte Mich in den Stand setzen würden, mit starker Hand, wie ein solcher Beruf es von Mir fordert, die Geschicke des großen deutschen Vaterlandes zu leiten, und die Hoffnungen seiner Völker zu erfüllen. [...]"
(Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, R 673)