- Politische Struktur, Zentralismus, Dezentralisierung
- Die Saarfrage in historischer Perspektive
- Grenzraum Saar-Lor-Lux - eine Modellregion für Europa?
- Wirtschaftsbeziehungen im saarländisch-lothringischen Grenzraum
- Grenzregionen zwischen Frankreich und Deutschland: Das Beispiel des Elsass und der Oberrheinregion
- Deutsche Zuzügler im südlichen Elsass - Probleme der Europäisierung des Immobilenmarktes
- Einleitung
- Die Rolle des ausländischen Kapitals für die elsässische Wirtschaft
- Attraktivität des elsässischen Standorts für deutsche Unternehmen *
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Energie und Umwelt in Frankreich und Deutschland
- Regionale Beispiele
- Paris & Berlin - Hauptstadtporträts
Sie sind hier: Deuframat > ... > Deutsches Kapital im Elsass
Deutsches Kapital im Elsass
Die Bedeutung des ausländischen Kapitals und ausländischer Investitionen im Elsass hat seit Beginn der 1950er Jahre bis in die Gegenwart kontinuierlich zugenommen. Die Zahl der Firmen aus Deutschland und der Schweiz stieg besonders stark in den 1970er Jahren an (vgl. Wackermann, 2000, S. 49). Seit geraumer Zeit investieren auch andere europäische Nationen, die USA, Kanada und Japan im Elsass.
In den Jahren von 1993-1998 konnten die nordöstlichen Regionen Frankreichs, d.h. Elsass (23,5%) und Lothringen (26,5%), gemeinsam die Hälfte der gesamten deutschen Industrieansiedlungen für sich verbuchen. Das starke Interesse am Nordosten geht in erster Linie auf die kulturelle und sprachliche sowie die geographische Lage im Herzen Europas zurück. Das Augenmerk der deutschen Investoren [1] richtet sich jedoch in zunehmendem Maße auch auf andere französische Regionen. Auch Paris und Lyon ziehen aus strategischen Gründen stets deutsche Investoren an.
Im Jahr 2002 wurden im Elsass 21 ausländische Investitionsprojekte realisiert, die für die Schaffung von 639 Arbeitsplätzen verantwortlich waren. Damit lag die Region hinter Ile-de-France (114 Projekte), Nord-Pas-de-Calais (48), Midi-Pyrénées (47), Rhônes-Alpes (41) und Provence-Alpes-Côte d’Azur (35) auf dem sechsten Platz. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Automobilbranche zu, die den mit Abstand dynamischsten Sektor verkörpert. Andere Bereiche sind dagegen jedoch rückläufig, zu denen überraschenderweise auch die IT-Branche [2] zählt.
Deutsche Investoren sind im Vergleich mit anderen Nationen am stärksten im Elsass engagiert. Ende 2001 waren 556 deutsche Unternehmen in der Region angesiedelt (51% aller Unternehmen mit ausländischem Kapitalanteil) (vgl. Banque de France, 2003, S. 14f)*. Sie allein beschäftigten 36.481 Menschen, was 38,4% der durch ausländisches Kapital geschaffenen Arbeitsplätze entspricht. Seit der letzten Untersuchung der Banque de France, der Zahlen von 1999 zugrunde liegen, konnten u.a. die deutschen Unternehmen – trotz einer restriktiveren Erhebungsmethode – die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse erhöhen.
Abbildung 5:
Knapp die Hälfte der im Jahr 2000 in Frankreich angesiedelten deutschen Unternehmen entfallen auf die beiden Regionen Lothringen und Elsass
Internet-Quelle [3]
* In der Untersuchung der Banque de France wurden 1.090 Unternehmen (davon 433 Industriebetriebe) berücksichtigt, die jeweils mindestens eine 50%ige ausländische Kapitalbeteiligung aufweisen. Insgesamt beschäftigten sie 94.906 Arbeitnehmer.