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'Der Deutsche als "Boche"'
 
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Der Deutsche als "Boche". Ein Franzose erläutert 1915 das verbreitete Schimpfwort:

Frankreich empfindet Abscheu gegenüber diesen Barbaren, es hat für sie den Namen Boches gefunden. [...] Die Barbarei der Teutonen ist nicht von gewöhnlicher Art: sie ist ein Wunder an Stärke und Wissenschaft. Hunnen, Wandalen sind nichts als Beleidigungen. [...] Boche ist ein wunderbares Wort: es malt aus und es modelliert. Es entspricht in seinem Volumen dem quadratischen Kopf, den es abgekürzt darstellt. Es gibt dessen Klang wieder, es besitzt dessen Geruch. [...] Boche ist ein volkstümliches Wort. Es hat die Kraft des Volkes, das es geschmiedet hat. [...] In Boche, das zuerst als Alboche existierte, steckt "caboche" ("Dickschädel", d. Verf.) und deutsch. Der Boche, das ist der Deutsche, dieser Dickschädel. [...] Sie nur Barbaren zu nennen, genügte nicht. Es galt, das Bild der neuen Barbarei festzulegen, die selbst den Namen "Koultour" trägt. Hier ist sie: viereckiger Kopf mit Brille; Rohling - mit Erfinderpatenten; Doktor der Mordkunst, der Lüge, Doktor in der Kunst der Verleumdung, des Feuerlegens; menschgewordene Anmaßung; Zerstörungswut, die im Namen Gottes handelt; die blinde Seele der Rasse und der ganzen Wissenschaft. Der Barbar mit dem Kopf eines Deutschen, das ist der Boche [...] Boche steht für Menschenfresser und Possenreißer [...] Solange sie nicht mit den anderen Menschen Frieden geschlossen haben werden, gibt es in Europa keine Deutschen mehr: es gibt nur noch Boches."

André Suarèz, Nous et Eux, Paris 1915, S. 44-48. Zit. nach Wolfgang Leiner, Das Deutschlandbild in der französischen Literatur, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1989, S. 184 f.

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