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- Migrationen und kultureller Austausch seit 1815
- Wirtschaftliche Migration, politisches Exil und soziale Kritik: Deutsche in Paris im 19. Jahrhundert
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- Einwanderung und Probleme der Integration in Deutschland seit 1960
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- Laizisierungsstufen und Laizität französischer Prägung
- Veränderung der religiösen Landschaft
- Literaturauswahl
- Gesellschaftsvergleiche
- Das Jahr 1968 und die Folgen
- Begegnungen im Alltag
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Einleitung
Der Laizismus [1] macht eine der Besonderheiten des heutigen Frankreich, um nicht zu sagen: einen Bestandteil seiner "Sonderstellung" in Europa, aus. Die "älteste Tochter der Kirche", d.h. eine der bedeutendsten katholischen Nationen der Welt, ist zur Verfechterin eines Laizismus geworden, der für ihre Nachbarn nicht immer leicht zu verstehen ist, schon die exakte Übersetzung des Wortes "laïque" birgt viele Schwierigkeiten. Außerdem verzeichnet Frankreich heute den höchsten muslimischen Bevölkerungsanteil und die größte jüdische Gemeinde in Europa. Eine Entwicklung, die das Land vor große Herausforderungen stellt. Im März 2004 hat das Parlament ein Gesetz erlassen, das Schülern an öffentlichen Schulen das Tragen von "auffälligen religiösen Symbolen" untersagt. Gleichzeitig wird der Wunsch laut, im Unterricht glaubensübergreifendes Wissen zu vermitteln. Dies mag eine Vorstellung von der Komplexität der religiösen Frage in Frankreich geben.
Karikatur zum Thema Laizismus aus der Zeitung Le Canard Enchaîné (10. Januar 1993)
Quelle: www.ping.be/~pin00811/avort3.html