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Ausblick

Frankreichs politische Abwesenheit in Osteuropa in den 1990er Jahren muss als politischer Fehler betrachtet werden. Ein Mehr an Interesse und Kooperation hätte einerseits verhindert, dass Frankreich durch die amerikanische Brille wahrgenommen würde, und dieses andererseits mit den Problemen aber auch Chancen in Mittelosteuropa vertraut gemacht. Inzwischen hat eine nachholende Entwicklung eingesetzt, das Interesse ist groß. Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland, Frankreich und Osteuropa insgesamt stehen mehr und mehr unter dem Eindruck der rasanten europäischen Integration.

Abbildung 8:

Nach einer Phase der "politischen Abwesenheit" in den 1990er Jahren engagiert sich Frankreich heute verstärkt den Ländern Ostmitteleuropas, wobei Polen ein besonderes Augenmerk gilt.

 

 

Internet-Quelle [1]

Die Attraktivität der EU ist nicht zuletzt ein Grund, weshalb Georgien als neue Außenministerin die französische Botschafterin gewählt hat: Auf diesem Wege hofft der neue Staatspräsident Sakashvili sich zusätzlich zur traditionell guten Verbindung mit Berlin auch die französische Sympathie zu sichern. Die Staaten Europas werden heute an ihrem Verhalten in Brüssel gemessen, wie sich jüngst am Beispiel Polens, aber auch Spaniens deutlich zeigte. Die EU-25 der 454 Millionen Einwohner hebt sich auch politisch deutlich von den nordamerikanischen, aber auch russischen, viel traditionelleren, auf bilaterale Beziehungen setzenden Prämissen ab. Groß sind die Herausforderungen hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen Integration, der Regelung von Grenzkontrollen, aber auch im Verhältnis zu "denen, die draußen bleiben". Deutsche und französische Osteuropapolitiken sind dabei seit dem 1. Mai 2004 Bestandteil der europäischen Politik geworden, und eine Konzertierung, wie schon nach dem EU-Gipfel im Dezember 2003, ist zunehmend notwendig.