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'Kulturaustausch auf neuen Wegen'
 
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Kulturaustausch auf neuen Wegen

Die deutsch-französischen Kulturbeziehungen überhaupt und insbesondere die nach dem Zweiten Weltkrieg sind ein unerschöpfliches Thema der geisteswissenschaftlichen Literatur in beiden Ländern. Entsprechend vielfältig ist der Ertrag an einschlägigen Publikationen des letzten Jahrzehnts. Begriffsbewusste Forscher weisen daraufhin, dass es "keine weithin akzeptierte Definition des Begriffes Kulturbeziehungen gibt" (1), und in der Tat stellt sich als erste Frage, was unter Kultur zu verstehen sei und als zweite, welche Ebenen von Kulturaustausch gemeint sein könnten. Angesichts eines gegenwärtig sehr weiten Kulturbegriffs, der die kanonisierten Werke der Hochkultur ebenso umfasst wie die Elaborate der Unterhaltungsindustrie, dessen Reichweite Erziehungssysteme und Wirtschaftsstile, Intellektuellendiskurse und life style-Produktion impliziert, dürfte es auch Bibliothekar/-innen an widerspruchsfreien Auswahlkriterien mangeln; sie können ihre bibliographische Praxis nur am vorliegenden Material und den potentiellen Bedürfnissen der Konsumenten orientieren. Der von DFI und IFA zusammengestellte Überblick erweist sich als nützlicher Einstieg für alle, die sich über die neueste Literatur zu zentralen Fragen des kulturellen Miteinanders von Deutschen und Franzosen informieren wollen.. 

Abbildung 1:

Zur Intensivierung der deutsch-französischen Kulturbeziehungen wurde 1988 der Deutsch-französische Kulturrat [1] (DFKR) gegründet. Damit erhielt die deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich Kunst und Kultur ein eigenes institutionelles Gesicht. Als Ideenschmiede ist der DFKR auch das Bindeglied zwischen den Regierungen beider Länder und ihren Zivilgesellschaften.

Internet-Quelle [2]

Einige Spuren des Kulturdialogs sind weniger prominent vertreten als andere, etwa die bildende Kunst einschließlich des Kunsthandels, der Ausstellungspolitik, der wechselweisen Beeinflussung von Künstlern und Künstlergruppen sowie der Kunstkritik (2). Das gleiche gilt für die Bereiche Film, Theater, Tanz, Musik, ebenso für Literatur und Philosophie. Hervorzuheben ist indessen, dass die vorliegende Bibliographie nicht einfach beziehungspotente Kulturfelder additiv aufreiht, sondern beispielsweise ein Gebiet Berücksichtigung findet, das besonders geeignet ist, den konjunkturanfälligen Umgang miteinander zu ergründen: die Welt der Bilder und Diskurse. Hier werden die Weichen gestellt für alle Arten von Wahrnehmungsverzerrungen - im Selbst- wie im Fremdbild -, die ihrerseits Beziehungsprobleme generieren.

Abbildung 2:

Im zweijährigen Turnus legt der Deutsch-französische Kulturrat den Regierungen einen Bericht mit Empfehlungen vor, wie die kulturelle Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern gefördert werden kann. Herauszuheben sind die jährlichen Förderstipendien an junge Künstler, die Herausgabe verschiedener Buchpublikationen in Frankreich und Deutschland, Theater- und Orchesterpartnerschaften u.v.a.

Internet-Quelle [3]

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Anmerkungen

(1) H.M .Bock/R. Meyer-Kalkus/M. Trebitsch (Hg.), Entre Locarno et Vichy: Les relations culturelles franco-allemandes dans les années 1930, Paris 1993, Bd.1, S. 25.

(2) Dazu seit neuestem die dreibändige Festschrift für T.W. Gaehtgens: Jenseits der Grenzen. Französische und deutsche Kunst vom Ancien Régime bis zur Gegenwart, hsg. von U. Fleckner, M. Schieder, M.F. Zimmermann, Köln 2000.